by Lars Reisberg Lars Reisberg

Fasern bis zum Mond: XRP-Laminatsegel auf dem Vormarsch

Segel-Revolution durch UPE-Fasern (Dyneema) und X-Ply-Gelege

Das Angebot an modernen Segeltuchen für Ihre Yacht ist immens: Dabei fliegen allenthalben Fachbegriffe und englische Markennamen ebenso wild durch den Äther, wie fantastische Produktversprechen. Und das alles noch zum besten Preis! Wir möchten in diesem Artikel eine ganz besondere Gruppe moderner Laminat-Segel näher beleuchten und den Begriffs-Salat für Sie etwas transparenter machen.

Sven Krause, seit über 40 Jahren Segelmacher und Chef von QUANTUM SAILS Germany, hat vielen seiner Kollegen eines voraus: Er hat nicht nur jahrzehntelang in kleinen und größten Segelmachereien gearbeitet, sondern war auch einige Jahre beim Segeltuchproduzenten Dimension-Polyant in Krefeld tätig. Dort hat er spannende Themen wie Ultrabond- und Q-Bond entwickelt und war tief in die Entwicklung und Produktion von Membransegeln („D4“) involviert. Daraus wurden in der Folge Produkte wie Elvströms EPEX, Doyles Stratis und Quantums Fusion M entwickelt. Das gibt Sven Krause eine Erfahrungsschatz, der zumindest in der deutschen Segelmachergemeinschaft einzigartig ist.

Doch zurück zum Thema Segeltuche: „Zwar produzieren wir unsere Grandprix- und Highend-FUSION M-Tuche selbst“, sagt Sven. „aber gewebte Tuche und so genannte Rollenware für triradial geschnittene Segel beziehen wir von den führenden Segeltuchherstellern Dimension-Polyant, Contender oder Challenge. Seit neuestem auch von NTG. Wir wählen die geeignetsten und besten aus und benutzen die für unsere so genannten Panel-Segel.“ Panel-Segel sind im Segelmacher-Sprech die Segel, die aus einzelnen Bahnen zusammengefügt werden.

Nach wie vor top: Triradial!

Triradial geschnittene Segel sind trotz der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte noch immer eine sehr gute Alternative für kleinere und mittelgroße Segelyachten bis etwa 50 Fuss, die gute Performance, Performance-Lebensdauer und einfaches Handling suchen. In diesem Bereich steht eine riesige Auswahl von Spezialgeweben und laminerten Segeltuchen zur Auswahl. Den Überblick und die Vor- und Nachteile der Tuche haben nur echte Fachleute.

Triradial-Segel-Vorsegel-Rollgenua
Triradial konstruiertes Vorsegel
Fullbatten-Grosssegel
Triradial geschnittenes Großsegel

Gerade bei den Cruising-Laminaten gibt es sehr viele unterschiedliche Qualitäten. Fast alle Namen sind 3-Buchstaben-Kombinationen: DCX, CDX, CSL, XRP oder ZZ  – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wenn wir von Cruising-Laminat reden meinen wir einen mehrschichtigen Aufbau: In der Mitte sind die tragenden Fasern eingebettet, die in der Hauptlastrichtung (in Kettrichtung oder 0°) die Kräfte aufnehmen. Flankiert und unterstützt werden diese Fasern von so genannten X-Ply-Fasern. Die sind in bestimmten Winkeln zur Kettrichtung angelegt und sollen jene Kräfte absorbieren, die in einem triradialen Bahnenlayout nicht 100%ig berücksichtigt werden können. Des Weiteren besteht die Komposition meist aus einer, selten aus zwei Folienschichten, die gern auch als „Mylar“ bezeichnet werden. Alle Cruising-Laminate haben auf beiden Aussenseiten robuste Gewebe, die zur Festigkeit beitragen, das Segeltuch in erster Linie aber gegen mechanische Schädigungen durch Scheuern und Reiben schützen sollen.

Segeltuch-Cruising-Laminat-Aufbau-Konstruktion
Schematischer Aufbau eines Laminattuches für Fahrtenyachten.

Mit UPE einen Schritt voraus

Laminierte Tuche für Fahrtenyachten („Cruising-Laminate„) sind aus verschiedenen Gründen lange lediglich mit Polyester-Fasern gefertigt worden. Polyester, auch als „Dacron“ bekannt, ist langlebig und bringt alle Eigenschaften mit, die es für diesen Einsatz braucht. Darüber hinaus ist es kostengünstig zu produzieren. Natürlich gibt es Fasern, die bessere Dehnungseigenschaften haben als Polyester. Die bisher verwendeten Alternativen sind jedoch Knickemfindlich oder vertragen keine Sonne. Das macht solche Fasern ungeeignet für den Einsatz im harten Cruising-Einsatz. 

QUANTUM SAILS hat mit XRP-Laminaten eine deutlich verbessertes Laminat-Serie im Angebot. Die XRP-Reihe umfasst eine Palette von ähnlich konstruierten Tuchen für Fahrten- aber auch Regattasegler. Innovativ bei allen XRP-Laminaten ist der Anteil von UPE-Fasern als Insert in der Kettrichtung. UPE (Ultra Poly Ethylen) ist nichts anderes als Dyneema – die stärkste von Menschen produzierte Faser! UPE oder UHMPE wurde lange unter dem Namen Dyneema angeboten. Dabei ist Dyneema der Markenname des ursprünglich größten Herstellers von UPE-Fasern. Und war lange ein teures und knappes Gut. Mittlerweile ist UPE aber auf dem Markt in großen Mengen zu erschwinglichen Preisen verfügbar. Wir setzen UPE deshalb vermehrt auch in Fahrtenlaminaten ein.

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Eine XRP-Genua von QUANTUM SAILS

Die Vorteile von UPE sind überzeugend: Es ist die stärkste von Menschen produzierte Faser. Sie ist so fest, dass man sie von der Erde zum Mond spannen könnte, ohne dass sie unter dem Eigengewicht zerreissen würde. Kein anderes bekanntes Material ist dazu imstande! 

XRP Cruise UPE-Laminattuche haben einen Faseranteil von 25% UPE in der Hauptbelastungsrichtung. Damit sind sie deutlich stärker als ein reines Polyester-Laminat. Für diesen Festigkeitsvergleich benutzen Segeldesigner die so genannte 1%-Kennzahl: Sie besagt, wie viel Zugkraft erforderlich ist, um das Material 1% zu dehnen. Je größer der 1%-Wert, umso dehnungsfester ist das Tuch. XRP mit UPE-Anteil ist vielen anderen Tuchen auch in dieser Hinsicht deutlich überlegen. Deshalb können wir Groß- oder Vorsegel mit XRP Cruise leichter bauen als zum Beispiel mit Dimension-Polyants DCX-Laminat.

Neues X-Ply als Game Changer

Neben der Einführung von UPE in den Bereich der Cruising-Laminate stechen unsere XRP-Laminate durch ein weiteres Merkmal hervor: XRPs innovatives X-Ply-Gitter. 

Als X-Ply bezeichnen wir Gelege oder Fasern, die in einem bestimmten Winkel zur Kettrichtung eingebracht werden. Das Verfahren ist ein Inline-Prozess. Die X-Ply-Fasern werden also im laufenden Produktionsprozess mit einem rotierenden Gatter eingebracht – ein komplizierter Prozess. Man kann nachvollziehen, dass größere Winkel zwischen X-Ply- und Kett-Fasern die Produktion verlangsamen und teurer machen. In den meisten Produkten findet man deshalb nur X-Ply mit 13° oder 20°-Winkel zur Kettrichtung. Die XRP-Laminate haben jedoch dichte X-Ply-Gelege, die 20° zur SCHUSS-Richtung geneigt sind! Das ist eine entscheidende Verbesserung, weil damit auch die Querrichtung des Tuches (90° oder Schuss-Richtung) deutlich verstärkt wird.

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Faserverbund mit X-Ply Gitter und Polyester/UPE-Fasern im XRP Cruise Black-UPE-Segel.

Sven Krause: „Alle Erfahrung aus 40 Jahren Segelmachen und Segeldesign lehrt mich, dass eine solche Konstruktion nicht nur gut performen wird, sondern auch ein überlegene Performance-Lebensdauer hat. Die Vielzahl der Kreuzungspunkte der unterschiedlichen Faserrichtungen erzeugt einen starken Materialverbund, der Zugkräfte aufnimmt, ohne in der Querrichtung nennenswert zu verformen.“ Das enge Gitter des XRP-X-Plys mit seinen kräftigen Fasern ist ein echter Game Changer. Ausser DCX von Dimension-Polyant bringt kein Cruising-Laminat solche Eigenschaften mit. Allerdings punktet XRP Cruise zusätzlich mit seinem beschriebenen Anteil von hochfesten UPE-Fasern!

Worum geht es bei der Segelentwicklung überhaupt?

Anfangs, wenn Segel neu sind, sieht noch alles gut aus an Bord. Doch je nach Nutzungsintensität und Wetter verlieren die Segel mehr oder weniger schnell ihr ursprüngliches Profil. Bei gewebten Segeltuchen passiert das relativ schnell. Bei Laminaten hängt das von der Konstruktion ab. Formverlust bedeutet Leistungsverlust: Die Profiltiefe rutscht nach achtern und das Segel twistet nicht mehr wie es soll.

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Wie lange bleibt ein Segel in Form?

„Segelmacher wollen Segel bauen, die möglichst lange formstabil bleiben“, sagt Sven Krause, „leider sind die zahlreichen Anforderungen, die an Segeltuche gestellt werden, so widersprüchlich, dass es das perfekte Material noch nicht gibt. Wirklich jedes Tuch, auch das teuerste, hält nicht ewig und ist lediglich der bestmögliche Kompromiss. Diese beste Lösung für jede Anwendung und jedes Budget zu finden, ist unser Job als Segelmacher“.  

Vom Chef getestet – und für sehr gut befunden!

Und seinen Job nimmt er ernst: Sven Krause ist nicht nur aufgrund seiner Berufserfahrung aus der Zeit beim Tuchhersteller Dimension Polyant und über 40 Jahren Segelmacherei ein „wandelndes Lexikon“, sondern auch, weil er auch seit weit mehr als 40 Jahren aktiv segelt. „Um ehrlich zu sein habe ich das Fahrtensegeln erst vor vier oder 5 Jahren für mich entdeckt,“ gibt Sven zu, „davor bin ich jahrzehntelang nur Regatten gesegelt. Inshore, Offshore – auf allen Schiffsgrößen. Jetzt genießen wir es sehr, die Ostsee noch besser kennenzulernen.“ Aber da die Katze das Mausen nicht lassen kann, hat Sven sich kürzlich seine dritte Teilnahme am Silverrudder gesichert. 

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Sven Krause beim Silverrudder: Mit QUANTUM XRP!

An Bord des eigenen Schiffes testet er sehr ausgiebig die Tuche der XRP-Serie. Großsegel, Genua und Fock sind aus XRP-Cruise-UPE-Black während die große Regatta-Genua aus XRP Ultra Aramid gefertigt ist. Sven beobachtet die Entwicklung seiner Segel sehr sorgfältig und macht regelmäßig Fotos der Segelprofile für Auswertungen mit spezieller Software. „Dadurch kann ich sagen, dass die XRP-Konstruktionen auch nach drei intensiven Jahren kaum altern, was das Profil betrifft. Die Segel schrumpfen trotz intensiver Benutzung kaum und die Profiltiefe bleibt dort, wo sie hingehört“, berichtet Sven von seinen Analysen.

Upcycling: Ihre alte PET-Flasche im Hochleistungs-Laminat

Ein weiterer sehr positiver Aspekt der XRP-Tuchfamilie betrifft Nachhaltigkeit. In den XRP-Laminaten von QUANTUM SAILS werden beispielsweise die Folien aus recycelten PET-Komponenten wie zum Beispiel Trinkflschen hergestellt. Laminiert wird PFAS-frei – die schädlichen „Ewigkeits-Chemikalien“ konnten wir aus Rezepten und Prozessen eliminieren. Auch die Polyester-Fasern in Segeln der QUANTUM SAILS Eco-Serie werden zu 100 % aus Recycling-Materialien hergestellt. 

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Unsere Eco-Series ist nachhaltig. Echt!

Der Kreis schließt sich: Segel, die nach den neuesten technologischen Erkenntnissen gefertigt werden, hochwertige Materialien wie UPE/Dyneema enthalten und darüber hinaus effizient und effektiv produziert werden.

QUANTUM SAILS XRP-Fahrtenlaminate und Regattasegel sind preislich attraktiv und werden so nachhaltig produziert, wie es uns möglich ist. Und das gesammelte Knowhow der Quantum Sails-Crew sorgt für besonders schnelle und langlebige Segel!

XRP-Vorteile auf einen Blick:

  • hochfeste UPE-Fasern
  • spezielles X-Ply sorgt für anhaltende Profiltreue
  • nachhaltig produzierte Komponenten (Fasern, Folien)
  • PFAS-freie Lamination
  • attraktives Preisniveau

Interessieren Sie sich für eine Kalkulation einer XRP-Segelgarderobe für Ihr Boot? Kontaktieren Sie uns bitte gern für eine unverbindliche Beratung und Kalkulation.

XRP - Übersicht Cruising- und Racing-Tuche

by Lars Reisberg Lars Reisberg

Segeltrimm: Die Lattenspannung einstellen

Tipps und Tricks zum Einstellen der Lattenspannung

Wenn Sie ein Boot mit einem klassischen, durchgelatteten Großsegel (Fullbatten Mainsail) besitzen, dann steht mindestens einmal im Jahr das Einziehen der Segellatten an. Nämlich im Frühling, wenn Sie Ihre Yacht aus dem Winterschlaf wecken und aufriggen. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel aufzeigen, worauf bei der Installation und dem Einstellen der optimalen Lattenspannung zu achten ist.

Zunächst einmal grundsätzlich: Wenn ein Segel mit horizontalen oder vertikalen Lattentaschen designt ist, ist die Qualität der mitgelieferten Segellatten ausschlaggebend für Performance und Performance-Lebensdauer des Segels. Auch das teuerste Segel aus Carbon und Aramid wird mit einfachen, unverjüngten Fiberglas-„Brettern“ nicht vernünftig stehen. Im schlimmsten Fall können ungeeignete Latten Segeltuch und Segelprofil sogar beschädigen! Die Auswahl geeigneter und langlebiger Segellatten ist beinahe genauso wichtig wie die Wahl des Segelmaterials! Dazu später mehr.

Fahrtensegel von Quantum Sails
Perfekt getrimmt: Segellatten spielen eine tragende Rolle

Die Lattenspannung (genau genommen müsste es „Latten-Kompression“ heißen) im Segel ist absolut essenziell, um auf See das Profil durch Trimmen zu optimieren und so mehr Performance aus Ihrem Segel herauszuholen. Profis stellen die Segellattenspannung daher nicht nur ein Mal im Frühling ein, sondern passen diese laufend an die aktuellen Bedingungen an. Auch Fahrtensegler können hiervon profitieren, denn ähnlich wie der Reifendruck in Ihrem Auto, hat die Lattenspannung einen Einfluss (wenn auch oft unbemerkt) auf die Segel-Performance.

Die richtige Balance für die Segellattenspannung finden

Lattenspannung – „Ist das jetzt schon zu viel – oder noch zu lasch?“ Diese Frage stellen Sie sich als Segler sicher auch, wenn es um die Justierung geht. Woran erkennt man das eine oder das andere?

Keine ausreichende Spannung:

Dies ist unserer Erfahrung nach der häufigste Fall. Zu erkennen an Falten im Segel, die quer zur Lattentasche im Segel verlaufen. Oder am Vorliek ist eine Falte hinter dem Lattenbeschlag zu sehen. Dann muss mehr „Dampf“ auf die Latte(n)! Das Ziel ist ein Segel, das entlang der aller Lattentaschen keine Falten zeigt. 

Es kann sein, dass sich die Falten erst nach dem ersten Segeln bilden. Vor allem Dacron-Segel dehnen sich unter dem Druck der Lattenspannung. Dann muss nachgearbeitet werden.

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Keine Falten im Großsegel - alles perfekt!

Es kann aber auch anders herum sein, dass Sie zu viel Spannung auf die Latte gegeben haben. Bei zu viel Lattenspannung:

Wenn die Latten mit erheblichem „Überdruck“ im Segel montiert sind, können Falten vom Lattentaschenverschluss am Achterliek oder am Vorliek am vorderen Lattenende im Segel auftreten. Ein anderes Problem: Die durchgehende Toplatte will bei Wende oder Halse trotz aller Tricks partout nicht auf den anderen Bug „durch-fluppen“. Dann ist die Latte entweder zu hart vorgespannt. Oder die Segellatte selbst ist für die aktuellen Bedingungen zu steif.

Segellatten richtig im Segel einsetzen

Die Latten – und zwar genau die richtige Latte in die jeweils für sie vorgesehene Lattentasche! – werden zunächst einfach in die Tasche eingeführt. Je nach Bauart passiert das am Achterliek oder – wenn die Lattentasche achtern verschlossen ist – am Vorliek. Achten Sie darauf, dass das dickere Ende einer verjüngten Segellatte zum Achterliek kommt. Das verjüngte Ende gehört nach vorn oder bei vertikalen Lattentaschen nach unten. Also: Das dicke Ende immer zum Achterliek!

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Lattentaschen immer gut verschließen

Es gibt viele verschiedene Lattentaschen-Verschlüsse und Beschläge. Sie alle hier im einzelnen zu erklären sprengt den Rahmen. Hier nur die wichtigsten:

  • Kleinere Segel werden oft mit einer Gurtband-„Zunge“ mit Klettband gefertigt („Velcro Stuff“). Das Gegenstück zum Klett ist in der Lattentasche eingenäht. Prüfen Sie sich immer erst einmal, wo sich das Klettband befindet. Eine Hilfslatte ist erforderlich, um die Lattentasche zu schließen und Spannung auf die Latten zu bringen. Die Hilfslatte wird auch eingesetzt, um die Segellatte zu entfernen.
  • Größere Segel werden achtern oft mit einem Zurr-System gefertigt, bei dem ein Bändsel mehrfach zu einer kleinen Talje geschoren wird. Damit können die notwendigen höheren Lattenspannungen erzeugt werden. Das ist funktional, hält ein Segelleben lang und verschwindet unsichtbar unter einer Abdeckung.
  • Durchgelattete Segel werden in den meisten Fällen mit Lattenaufnahmen aus Kunststoff oder Aluminium am Vorliek gebaut. Diese Beschläge stellen eine feste Verbindung zu einem geeigneten Mastrutscher her. Das garantiert perfekten Segelstand auf allen Kursen. „Ordentliche“ Lattenaufnahmen erlauben der Segellatte eine Drehung, wenn das Segel geborgen ist und auf dem Baum gepackt wird. Wenn die Latte nicht rotieren kann, kann es sein, dass sie nach ein paar Tagen oder Wochen wie ein Korkenzieher aussieht. Das sieht im Segel nicht gut aus …

Manche Lattenbeschläge haben eingebaute Spannvorrichtungen. Damit kann die Lattenspannung besonders einfach justiert werden.

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Verschiedene Verschlüsse - übrigens auch am Achterliek (Leech-Batten)

Großsegel anschlagen - am einfachsten so:

Wie gehen die Profis vor? Wenn wir ein Großsegel anschlagen, legen wir es zunächst auf der Lee-Seite auf das Laufdeck. Natürlich sollte das sauber sein. Dann schlagen wir den Hals an und danach die Schotecke. 

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Erst dann – und wirklich ers dann! – sind anschließend die Segellatten an der Reihe.

Am besten, Sie ordnen die Segellatten der richtigen Reihenfolge nach vor. Durchnummeriert von oben nach unten (mit einem Edding auf die Latte geschrieben) hilft das ungemein.

Wenn die Latte in der Lattentasche ist und Sie Lattenspannung erzeugt haben, testen Sie das Ergebnis. Nehmen Sie das Segel an der Segellatte am Achterliek in die Hand und heben diese an. Es sollten keine Falten erkennbar sein und die Spannung der Latte biegt das Tuch leicht durch. Wippen Sie die Latte auf und ab. Sie sollte einfach „durchfluppen“, wie sie das bei einer Wende oder Hals macht. Wenn Sie viel Kraft aufwenden müssen, ist die Lattenspannung vermutlich zu hoch.

Natürlich ist das vor allem eine Sache der Erfahrung und erfordert Übung.

Probieren Sie es aus und schauen Sie, wie das Segel steht und sich verhält. Dann haben Sie bald das richtige Gefühl für die Lattenspannung an Ihren Segeln!

Während des Segelns: Die Lattenspannung des Großsegels checken.

Bei Profi-Crews auf Regatten ist der Check der Lattenspannung des Großsegels direkt nach dem Setzen einer der ersten Jobs. Noch bevor man sich mit Großschot, Traveller oder Segel-Twist beschäftigt, stellt daher die Lattenspannung das allererste Tuning-Mittel für den aktiven Segler dar. Das können auch Sie so handhaben: Sie legen also ab, setzen das Großsegel und bringen die Yacht an den Wind.

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Wipp-Test für die richtige Lattenspannung

In moderaten Windbedingungen (zwischen 10 bis 12 Knoten TWS) sollten die Segellatten einfach und ohne Druck die Seite der Biegung wechseln, wenn Sie Wendemanöver fahren. Schauen Sie nach oben im Segel auf die Lattentaschen, ob Sie dort eventuell Falten erkennen können. Sie wissen es bereits: Diese sind ein Anzeichen für zu wenig Spannung. 

Prüfen Sie also hin und wieder einmal, ob die Lattenspannung passt. Zu Beginn der Saison kann ein Nachtrimmen erforderlich sein. Aber dann sollte eine einmal gefundene Einstellung für den Rest der Saison funktionieren.

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So einfach geht das ...

Ausnahme ist natürlich der unterste Windbereich unter 6 oder 7 Knoten Wind: Hier kann es sein, dass die Toplatte nach einer Wende oder Halse noch auf dem alten Bug bleibt. Wir nennen es „invertiert“. Oft hilft ein kräftiger Ruck an der Großschot. Wenn das nicht hilft, kann der Großschot-Ruck mit einem gleichzeitigen Reißen an der Kickertalje kombiniert werden. Das ist also ein Job für mindestens zwei Crew-Mitglieder. Das mag nerven, es ist aber schwierig bzw. unmöglich, Großsegel und Lattensatz gleichermaßen für 3 und auch für 30 Knoten zu optimieren. Seien Sie als bitte nicht zu streng mit Ihrem Segelmacher!

Runde oder flache Latten: Welche sind besser?

Wie bei fast allem an Ihrer Segelyacht sind natürlich auch die Segellatten in verschiedenen Qualitäten zu bekommen.

Grundsätzlich sind Segellatten mit rechteckigem Querschnitt besser geeignet, weil sie unter Druck kaum zur Seite ausweichen wollen. Stauchdruck setzen rechteckige Latten in eine (definierte) Biegekurve um.  Runde Segellatten hingegen tendieren zum sogenannten „Snaking“ – in einer normalen Lattentasche kann eine runde Latte auch seitlich ausweichen und sich „schlängeln“. Das ist nicht gut für das Segelprofil. Rundstab-Latten erfordern deshalb Lattentaschen, in den die Stäbe eng eingebunden sind. 

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Jede Menge Segellatten zur Auswahl ...

Runde Segellatten haben lediglich den Vorteil, dass sie im Prinzip überall auf der Welt erhältlich sind. Segel, die für Rundstablatten ausgelegt sind, können dann selbst an den entlegensten Orten mit irgendwelchen GfK-Ersatzlatten bestückt werden.

Eine Ausnahme bilden Inmast-Furling-Segel mit durchgehenden vertikalen Segellatten. Für diesen Einsatz sind Rundstablatten die richtige Wahl, weil Sie unanfällig gegen den oben bereits erwähnten Korkenzieher-Effekt sind.

Segellatten in Ihren QUANTUM SAILS

In fast allen Segeln werden also Segellatten mit rechteckigem Querschnitt eingesetzt. Die Materialauswahl reicht dabei von einfachem GFK über Vinylester oder Epoxy-Laminaten bis hin zu Carbon und Carbon/S-Glass-Konstruktionen. Es gibt unverjüngte Profile, aber die meisten Segellatten sind verfüngt – zumindest bei QUANTUM SAILS. Wir wählen jede einzelne Latte für Ihr Segel aus einem schier endlosen Spektrum von Materialart, Profilbreite, Profildicke und Profilierungsart aus. Damit jede Latte bestmöglich an ihrem Platz im Segel funktioniert!

Profilbreite und Profildicke definieren im Zusammenspiel die generelle Biegesteifigkeit.

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Wir wählen die passenden Segellatten für Sie individuell aus

Die Profilierungsart oder Verjüngung für eine durchgehende Segellatte ist so kalkuliert, dass die Profiltiefe an der optimalen Position sitzt. Kurze („intermediate“) Segellatte, deren vorderes Ende im Segel endet, werden vorn besonders biegsam verjüngt („Flex Tip“). Das mindert die Alterung des Segeltuchs am Lattenende und unterstützt das Segerlprofil bei allen Bedingungen perfekt und störungsfrei.

Nutzen Sie unser Knowhow und unsere Erfahrung

Sie sehen: Schnelle Segel, Top-Performance und einfacher Trimm sind mehr als die aktive Arbeit an Großschot und Traveller. Es geht schon früher los – bei Beratung, Spezifikation und Design Ihrer neuen Segel. Nutzen Sie das Knowhow und die umfassende Erfahrung unserer Segelberater, Segeldesigner und Segelmacher bei Quantum! Es lohnt sich. Auch langfristig!

Alles zu Segeln, Segeltuchen, optimalen Beschlägen und natürlich den Segellatten erfahren Sie bei einem persönlichen, unverbindlichen Beratungsgespräch in Ihrem QUANTUM-Loft.

by Lars Reisberg Lars Reisberg

„Gute Segel – das A und O auf Serienbooten!“

… das sagt unser Kunde Helmut B. aus Hannover

Bei den meisten Großserien-Herstellern wie Bavaria, Hanse, Jeanneau oder Beneteau sind meist die Segel im Standardboot schon enthalten. Es handelt sich hierbei um sogenannte „OEM-Segel“, also Segel, die durchaus von den großen Marken der Segel-Industrie hergestellt worden sind. Oftmals sind diese Standard-Sätze aber sowohl in der Tuchqualität, der Segelgeometrie wie auch in der Fertigungsqualität oftmals nicht einmal ansatzweise mit einem individuell gefertigten Segel-Satz aus einem Loft vergleichbar. „OEM-Segel werden kostensparend und in Massen hergestellt“, sagt Sven Krause. Dass es auch anders geht, erzählt unser QUANTUM SAILS-Kunde Helmut B. aus Hannover.

Helmut B. ist leidenschaftlicher Segler und enthusiastischer Bootseigner. Nach der klassischen „Charterkarriere“ entscheidet er sich 2018 für den Kauf seiner ersten eigenen Yacht: Eine Beneteau Oceanis 41.1. Nur zwei Jahre später folgt das Upgrade auf die Oceanis 51.1, die er nun im Mittelmeer segelt. Die Geschichte von Helmut steht stellvertretend für viele Segler, die mehr aus ihren Serienbooten herausholen wollen. Wir haben Helmut kurz nach der BOOT Düsseldorf zu seiner Geschichte gesprochen.

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Perfektes Zusammenspiel der Segel

„Ich habe mich ziemlich schnell nach dem Kauf der ersten Yacht dazu entschieden, die werftseitig auf dem Boot befindlichen Segel durch neue Tuche zu ersetzen“, sagt Helmut bestimmt: „Mir war klar, dass die Dacron-Garderobe auf dem Boot zwar ihren Dienst versehen, aber kaum zum Segelspaß beitragen wird. Das kannte ich nur zu gut vom Segeln auf Charterbooten: Dacron verliert sehr schnell seine Festigkeit, es wird mit der Zeit immer schwerer, ein vernünftiges Profil in den Wind zu bekommen.“ Als leidenschaftlicher Segler spielt der Trimm eine große Rolle für Helmut, erzählt er uns. Auch wenn er kein Regatta-Segler sei: „Anständig flott unterwegs zu sein, das macht einfach mehr Spaß!“

Der erste Satz nagelneue Laminatsegel: Turbo für das Boot!

Helmut entscheidet sich damals zunächst für die Epex-Segel unseres Mitbewerbers Elvström. Als die Segel an Bord kamen, war das ein Riesensprung für ihn: „Abgesehen davon, dass die neuen, dunklen Tuche einfach fantastisch aussehen, bringen sie von Anfang an spürbar mehr!“, erzählt er uns. Es sei so, als wenn man im Auto auf den Sportmodus umschaltet: „Die Segel stehen grundsätzlich viel besser. Sobald man sie nur halbwegs getrimmt hat, ist da kein Flattern mehr, kein Schlagen an den Lieken. Messerscharf und steif – eine Freude!“ Begeistert zeigt uns Helmut Fotos.

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Helmuts erste Oceanis mit Elvström Epex-Segeln

Es gehe ihm nicht um den letzten halben Knoten, sagt er. Auch nicht darum, jedem anderen Boot um ihn herum in einer Art Regatta davonzusegeln: „Gute Segelperformance ist für mich vor allem Leichtwind-Performance“, sagt Helmut: „Also dann, wenn Andere schon den Motor anwerfen oder zu wenig Wind in Kombination mit Welle bei den ausgeleierten Dacron-Segeln für Frust sorgen. Ich konnte mit meiner 41.1 vor allem in den eher windarmen Sommertagen noch wunderschön segeln. Moderne Laminat-Segel bringen einfach mehr pro Knoten Wind!“

Keine Angst vor „fragilem“ Laminat?

Wir fragen Helmut nach dem grundsätzlichen Unterschied beim Segeln, der Handhabung und nicht zuletzt bei der Pflege des neuen Segelsatzes: „Ich würde sagen, dass da viel übertrieben wird. Die Laminate sind aufgrund der eingesetzten Fasern und Folien natürlich etwas anfälliger, aber ich kann nicht unbedingt bestätigen, dass man sie wie rohe Eier behandeln muss. Als Segler packt man doch eigentlich immer die Segel vernünftig am Großbaum, oder? Egal, ob Dacron oder Membrane. Wenn man die Regeln guter Seemannschaft beherrscht und anwendet, muss man da keine Angst haben, etwas kaputt zu machen beim neuen, teuren Tuch.“

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Das neue Großsegel von QUANTUM wird angeschlagen

Helmut ist so begeistert von der gesteigerten Performance des Bootes, dass er sich nur 2 Jahre nach dem Kauf der 41.1 ein größeres Boot kauft: „Ich segle sehr viel mit meiner Familie. Meine erwachsenen Kinder mit ihren Partnern sind oft gern an Bord – und irgendwann kamen auch die Enkel hinzu“, erzählt er uns. Mit der Aussicht auf den eigenen, wohlverdienten Ruhestand und damit perspektivisch mehr Zeit für das schöne Hobby Segeln, wächst die Idee nach einem Familienschiff im Mittelmeer: „Bei so viel Gästen an Bord und unserem Plan, mehr Zeit auf dem Wasser zu verbringen, war schnell klar, dass es eher 50 Fuß werden müssen.“, sagt Helmut. Gesagt – getan: Die neue Oceanis 51.1 schwimmt bald in der Ostsee.

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Funktionstest des neuen QUANTUM-Großsegels am Liegeplatz

„Der Verkauf meiner gebrauchten Oceanis 41.1 ging auch Dank der „guten“ Segel sehr schnell und problemlos vonstatten“, sagt Helmut: Das Upgrade auf hochwertigere Segeltuche hat demnach auch den Gesamtwert des Schiffes auf dem Gebrauchtbootmarkt erhöht. Mehr noch: „Ich hatte das Gefühl, dass ich eher wertigere Anfragen von „echten“ Seglern erhalten habe, da diese gut an der Ausstattung des Bootes erkennen konnten, was ich als Voreigner für ein Segler bin.“ Für die neue Oceanis hat sich Helmut dann für QUANTUM SAILS entschieden.

Schon beim Kauf des neuen Bootes: Upgrade auf gute Segel verhandeln!

Auch wenn das damals mit dem Bootshändler nicht einfach war, Helmut hat es versucht: „Ich konnte meinen Yachthändler davon überzeugen, bei der Werft Druck zu machen, dass ich eben nicht die Standard OEM-Segel abzunehmen hätte.“, erklärt Helmut: „Wenn man mit einer Unterschrift winkt, sind dann doch manchmal Dinge möglich, die eigentlich nicht gehen.“ Grinsend fügt er hinzu, dass er normalerweise die Werftsegel hätte mitbestellen müssen. „Mein Yachtverkäufer hat es dann doch irgendwie geschafft – und mir dann QUANTUM SAILS empfohlen. So habe ich Sven Krause kennengelernt.“

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CDX-Fahrtenlaminate von QUANTUM

Beim Bootskauf wurde ein Teil des Budgets gutgeschrieben, Helmut entscheidet sich bei uns für die hochwertigen DCX-Fahrtenlaminate. „Die 41.1 war noch mit einem klassisch durchgelatteten Großsegel ausgestattet, für die 51.1 wollte ich aber die einfachere Handhabung eines Rollgroßsegels haben“, sagt Helmut. Moderne, vertikal gelattete Großsegel können heutzutage eine ähnliche Profiltreue beim Trimm erreichen, wie klassische Segel. „Auch wenn man bei der Nutzung wirklich akkurat auf die exakte Ausrichtung der Latten im Mast achten muss – das ist aber das einzige. Ansonsten bin ich mit der Performance dieser Segel mehr als zufrieden!“, erzählt Helmut.

Pro Leichtwindsegel: Was Gennaker und Code 0 können

Die ersten zwei Saisons verbringen Helmut und die 51.1 noch in der Ostsee. Als reiner Urlaubscruiser und vor allem mit den kleinen Enkeln an Bord segelt „Opa Helmut“ natürlich meist bei sehr schönem Wetter – Leichtwindsegelei! „Unter 8, 9 Knoten Wind TWS ist ein Cruiser wie die Oceanis dann doch oftmals schon zu behäbig, um zu segeln“, erklärt Helmut: „Ein Gennaker für die Halbwind- und Vorwindkurse sowie der Code 0 wenn mal am Wind sein muss, gehört für mich daher zur Grundausstattung einer gut bestückten Segelyacht.“ Helmut entscheidet sich für einen schicken, bunten A3 von QUANTUM SAILS mit einem Bergeschlauch.

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Der neue Code 0 von QUANTUM wird bereit gemacht

„Da ich gern aktiv segle und Spaß daran habe, reicht für mein Schiff ein Gennaker mit Bergeschlauch. Ein Topdown-Furler musste es nicht gleich sein.“, erzählt er. „Allerdings war mir auch bei dieser vergleichsweise einfachen Technik hohe Qualität sehr wichtig! An den Segeln zu sparen macht keinen Sinn – und kann auch schnell zum Sicherheitsrisiko werden.“ Bei QUANTUM SAILS sind die Bergeschläuche immer vom amerikanischen Hersteller ATN gefertigt – sicheres, einfaches und garantiertes Setzen und vor allem Bergen der großen Blasen sind garantiert. Gleiches beim Code 0: „Ich kann allen Eignern nur empfehlen, weder am Tuch noch – und vor allem! – am Zubehör zu sparen. Hier sollte man auf die Empfehlungen und die Erfahrungen eines guten Segelmachers vertrauen.“ Für den Code beispielsweise schafft Helmut einen Elektro-Furler mit Fernbedienung an: „Das macht es viel einfacher, schneller und auch sicherer.“

Neue Herausforderungen: Die Oceanis geht nach Griechenland

Als Segler wächst man mit jeder Saison. Jede einzelne gesegelte Meile bringt neue Erkenntnisse und Erfahrungen, sagt Helmut. Und Recht hat er! 2023 verlegt er sein Boot nach Griechenland: „Nachdem die „Generalprobe Ostsee“ quasi komplett positiv verlaufen ist und auch mein Ruhestand immer greifbarer wurde, war es an der Zeit, in ein Revier mit mehr Sonne zu gehen“, erzählt er. Die Ostsee ist ein reiches, schönes Revier: Bei zwei Töchtern und zwei Enkeln und dem wohlverdienten Lohn eines langen Arbeitslebens „… wollten wir einfach alles auskosten, was an Sonne, tollem Essen und neuen Segel-Destinationen im Angebot war“, sagt Helmut. Ausgehend von Athen erkundet die Familie nun das griechische Mittelmeer. „Hier merke ich nun viel stärker, was gute Segel und bestes Zubehör wirklich bedeuten!“

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Code 0-Action bei Leichtwind: Einfach fantastisch

Dieses Revier, so erzählt Helmut, bringt ganz andere, ganz neue Herausforderungen mit sich: „Sehr abrupt wechselnde Winde. Oftmals viel größere Unterschiede in den Windspeeds, mehr Reffen und vor allem, mehr Starkwindsegelei!“ Die Beherrschung des Bootes und der Segel, das schnelle und sichere Einreffen, sind hier von viel größerer Bedeutung. Und dann, so Helmut, macht alles auch viel mehr Spaß: „Eine Yacht zu haben, die Dank perfekter Besegelung auch bei diesen anspruchsvollen Bedingungen nicht nur schnell und einfach zu bedienen ist, sondern ganz einfach auch wunderbar segelt, ist eine wahre Freude!“ Die großen und kleinen Mitsegler danken es ihm auch. Allerdings: „Denn Gennaker habe ich hier zumindest eher selten benutzt …“

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Stolz: Die Oceanis unter Gennaker!

Beim letzten, fast 4 Monate andauernden Familientörn durch die Kykladen, lernt Helmut den Charakter der griechischen Winde besser kennen. Fast könne man die Uhr nach den Winden stellen, sagt er: „Entweder bläst es richtig stark, sodass man nur gerefft fahren kann und dankbar ob der kleinen Selbstwende-Fock ist, oder es herrscht absolut drückende Flaute“, so Helmut lächelnd: „So sehr Flaute, dass ich meine Leichtwindsegel tatsächlich eher auch selten nutze.“ Für 2025 plant die segelnde Familie wieder einen mehrmonatigen Törn, diesmal vielleicht sogar in neue, bisher unbekannte Bereiche des Mittelmeers: „Ich bin mir sicher, dass ich dann unsere Leichtwindsegel wieder einsetzen werde.“ Nach der Winterwartung der DCX-Laminate von QUANTUM SAILS soll es demnächst im Frühling wieder losgehen – von Athen in das reizvolle Blau …

Die Empfehlung eines Seglers: „Investiert in gute Segel!“

Ob Helmut 2026 oder doch erst 2027 komplett mit seinem Beruf des Chirurgen aufhört, das weiß er noch nicht. Es macht noch zu sehr Spaß und „solange mein Kopf und die Hände mitspielen“ wolle er diesen wunderschönen Beruf ausüben. Doch die Segelpläne reifen immer mehr im Kopf: „Meine Frau ist gern mit an Bord und liebt das Leben, das Marina-Feeling und auch das Segeln.“, sagt Helmut. Die ganz große Runde ist damit im Kopf und viele Ideen sprudeln: „Warum nicht? Unsere 51.1 ist ein super Schiff und für das Mittelmeer absolut perfekt – in Gedanken liebäugele ich immer wieder mit der neuen 60er. Eine tolle Yacht!“, sagt Helmut und lächelt. Wie auch immer sein Weg als Segler aussehen wird, wenn es dann doch noch einmal ein neues Schiff werden sollte, hat er eine ganz klare Meinung, was die Segel angeht: „Gerade bei den derzeit hohen Preisen für Neuboote sollte man unbedingt eben nicht an den Segeln sparen! Das macht doch keinen Sinn!“

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So machen Segeln Spaß!

Für Helmut steht fest, dass auf eine Yacht maßgefertigte Tuche aus einem Segelmacher-Loft des Vertrauens kommen sollten. „Nur ein Segelmacher kann im Gespräch die Fertigkeiten und Fähigkeiten seines Gegenüber erfragen. Und auch das Programm: Was hat er vor mit dem Boot? Wo fährt er damit hin?“ Diese Kenntnisse und das Wissen um die lokalen Gegebenheiten von Segel-Revieren münden dann in Segeltuche, die genau auf den Segler und dessen Revier abgestimmt sind. „Das kann eine Werft, die hunderte Einheiten baut, doch gar nicht mit ihren Pauschal-Segeln leisten! Da kommen dann preiswerte Standard-Tuche drauf, die im besten Fall durchschnittlich sind.“ Wer in sein Traumboot investiert, der sollte die Segel „ausklammern“ und direkt mit einem Loft erarbeiten: „Yachtverkäufer und Bootshändler sollten sich hierauf einstellen und aus meiner Sicht auch in diese Richtung beraten“, sagt Helmut.

Danke, Helmut, für diese Einblicke in Deine Segler-Geschichte. Wir wünschen Dir, Deinem Boot und Deinen Gästen weiterhin alles Gute und immer eine Handbreit!

 

Wenn Sie sich gerade im Kaufprozess für ein neues Boot befinden, kontaktieren Sie uns gern für eine unverbindliche Beratung. Wir sind als QUANTUM SAILS Germany mit den meisten Yachthändlern Deutschlands und auch den großen wie kleinen Werften vernetzt, um hier unterstützend bei der Wahl der passenden Segel-Garderobe für Ihr neues Boot zu helfen.

by Lars Reisberg Lars Reisberg

QUANTUM SAILS und das Jahr der Leichtwindsegel

Gennaker & AWA-Segel sind die Stars der BOOT 2025

Natürlich ist es nur wenige Tage nach der BOOT Düsseldorf 2025 noch etwas früh, um eine umfassende Bilanz zu ziehen. Eines aber, das können wir jetzt schon sagen: Es war eine tolle Messe, entgegen aller Unkenrufe!

Sven Krause, Geschäftsführer von QUANTUM SAILS Deutschland zieht eine positive Bilanz: „Auch wenn in den Medien hier und da bisweilen eher negative Stimmung verbreitet wurde und vor allem das Wegbleiben einiger Bootshersteller durchaus für Unmut gesorgt hat, konnten wir Aussteller in den Ausrüster-Hallen uns nicht über mangelnde Besucherzahlen oder ausbleibendes Interesse beklagen: Im Gegenteil! Ich sage herzlich Danke an alle Gäste bei uns auf dem Stand!“

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Sven Krause bereitet den Stand für die Besucher vor

Traditionell voll wird es wieder an den Wochenenden. Unter der Woche gibt sich das Publikum dann etwas entspannter und auch fokussierter, zielgerichteter. „Es ist nicht zu leugnen, dass die weiterhin hohen Neuboot-Preise, aber das Niveau des Gebrauchtboot-Marktes nicht wenige Eigner motiviert, ihre bestehenden Yachten aufzuwerten“, erklärt Sven Krause: „Neue Segel wirken da natürlich wie ein „Turbo“ und sorgen selbst bei betagten Booten für aufgefrischten Segelspaß.“

Preissensibilität und gestiegene Nachfrage nach Qualität

Aber auch wer sich eine neue Yacht kauft – also trotz Hochpreis-Phase in den Kauf eines Bootes investiert – legt gesteigerten Wert auf hohe Qualität, stellt Sven Krause fest: „Wir hatten nicht wenige Beratungen hier bei uns am Stand, bei denen Käufer oder angehende Käufer direkt aus der Segelboot-Halle 16 gegenüber zu uns kamen und für die Yachten Ihrer Wahl die passenden Segelsätze recherchiert haben. Wenn man schon so viel Geld für das Boot ausgibt, dann soll es auch eine adäquate Segelgarderobe sein!“ Eine Messe wie die BOOT Düsseldorf bietet dafür perfekte Rahmenbedingungen, denn alle großen und auch viele kleine Marken und Segelmacher sind hier am Start.

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Gennaker- und Code-0 Demo-Segel am Stand

Gut, dass die Preise für Segel und Segel-Zubehör in gleichem Zeitraum nicht unbedingt so stark angestiegen sind: „Die budgetäre Sensibilität der Kunden ist natürlich da – und die können wir sehr gut verstehen“, so Krause: „Allerdings merken wir auch, dass gerade weil die Yachten so teuer sind, man eher einen noch gesteigerteren Wert auf die Qualität des Zubehörs legt. In Relation dazu erscheint dann die hohe Qualität unserer QUANTUM SAILS-Produkte gar nicht mehr allzu entfernt, was uns natürlich freut.“ Die Zeit der Billig-Produkte aus Fernost und minderwertig kopierten Innovationen ist vorbei? Es bleibt zu hoffen!

XR-41, First 30, ClubSwan & Co: „Spionieren“ für Ihren Regatta-Sieg

Die BOOT 2025 hat auch in diesem Jahr wieder einige Highlights geboten, was die Performance-Boote angeht: Für die Segelmacher der beste Ort, um diese Yachten dann in Augenschein zu nehmen, mit den Werften zu sprechen und auch schonmal hier und da Maß zu nehmen. Die lang erwartete Premiere der neuen First 30 von Beneteau – im Hause Seascape gefertigt – war eines dieser Highlights. Sven nutzt die Ruhe vor Messe-Öffnung, um sich hier direkt an Bord einen eigenen Eindruck zu verschaffen. „Auch wenn wir die Datenblätter mit allen Maßen haben – ein Boot muss man live sehen, das Cockpit- und Winsch-Layout verstehen und so ein direktes, eigenes Gefühl zu bekommen.“, sagt Sven Krause.

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Sven Krause vor der neuen Beneteau First 30

Im Gespräch mit der Werft, aber auch mit den Bootshändlern, kann Sven Krause dann die Ansprüche und Nachfrage von Kundenseiten eruieren, um nicht nur passende und maßgefertigte Segelsätze anzubieten, sondern diese so zu gestalten, dass die Bootshändler möglichst auf die Wünsche der Zielgruppe abgestimmte Lösungen an die Hand bekommen. Das gilt für die kleine, gleitende First 30 ebenso, wie für die High-End-Racer. So zum Beispiels die bei Nautor´s Swan stehenden ClubSwan 28 und 43, die Sven eingehend untersuchen kann. Die „Königin“ der Messe aber ist die neue XR-41 von X-Yachts, die bei Sven´s morgendlichen „Spionage-Einsätzen“ natürlich auch nicht fehlen darf.

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Top-Segel für Top-Schiffe: X-Yachts neue XR-41

Wer in eine solche Yacht investiert, der möchte in der Regel Rennen gewinnen. „Und wenn das schon nicht, dann doch wenigstens möglichst aufregende, schnelle Urlaubs-Törns in Gleitfahrt erleben“, so Sven Krause. Membransegel  sind für diese Boote Standard, maximale Performance geben hier genau den Vorsprung, der eine solche Yacht das Feld hinter sich lassen lässt. „Zwar bieten die Werften durchaus auch Segelsätze zu diesen Booten an“, sagt Sven Krause, „die anspruchsvollen Eigner haben dennoch oftmals sehr präzise, eigene Vorstellungen: Diese kann man dann nur mit Partnern umsetzen, die über die Planungs-Tools und Rechen-Power verfügen, Hochleistungssegel zu designen. Dass solche Hochleistungs-Segel dann auch absolut Fehlerfrei mit den besten Materialien produziert werden müssen, versteht sich von selbst.“

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Letzter Check eines neuen Angebotes für QUANTUM-Segel

Quasi „on the fly“ kann Sven Krause dann nach erfolgten Gesprächen und dem Maßnehmen Angebote erstellen: Ein Service, der sich bei Messen wie der BOOT Düsseldorf bewährt hat. „Yacht-Händler, mit denen wir lange schon zusammen arbeiten, erhalten so von uns Segel-Angebote für die entsprechenden Yachten, die sie bei ihren Beratungen nutzen können. Anders herum können wir interessierte Segler, die ganz begeistert von den Booten aus Halle 16 zu uns kommen, direkt mit allen Informationen und natürlich auch den Preisen  versorgen.“

Das Jahr der Leichtwindsegel

Wir hatten es angekündigt: Die Boot Düsseldorf 2025 steht bei QUANTUM SAILS vor allem im Zeichen der Leichtwindsegel. Die Reaching-Klassiker der asymmetrischen Spinnaker, auch Gennaker genannt, stehen ebenso im Fokus, wie vor allem die vielfältigen AWA-Segel. Hier hat sich eine Menge getan, so Sven Krause, vor allem bei den Code 0-Varianten, die wir als „AWA-Segel“ bezeichnen. Hierzu war der QUANTUM SAILS-Stand mit zwei extra angefertigten, Mini-Demo-Segeln ausgestattet.

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Code-0 von QUANTUM SAILS

„Für viele Fahrtensegler war bisher immer der Ansatz, Code-0 und Gennaker zu fahren, um optimal für alle Windkurse im Leichtwindbereich aufgestellt zu sein“, erklärt Sven Krause. Durch die Anwendung neuester Design-Tools konnte der klassische Code-0 aber soweit weiterentwickelt werden, dass beispielsweise ein AWA 80-Segel Reaching-Qualitäten bekommt: „Fahrtensegler können damit nun durchaus einen Teil der Windkurse abdecken, bei denen man sonst auf den Gennaker wechseln musste. Vor allem bei richtigem Leichtwind und einigermaßen Welle eine absolut tolle Alternative!“ Sven Krause muss es wissen, denn genau dieses Konzept hat er bei seinem letzten Silverrudder 2024 erfolgreich auf seinem eigenen Boot testen können.

Wir freuen uns auf Sie in den QUANTUM SAILS-LOFTS

Die neue Saison kann kommen? Unsere Segel-Experten in den QUANTUM SAILS-Lofts von Ostsee bis zum Bodensee, und natürlich auch wir im HQ in Flensburg, stehen Ihnen gern zur Seite, Ihre Segelgarderobe für die Segelsaison 2025 flott zu bekommen. Nutzen Sie noch im Winter die „Ruhezeit“, um bei unseren Segelmachern einen Expertencheck Ihrer Segel vornehmen und etwaige Schäden oder sich anbahnende Beschädigungen fachgerecht reparieren zu lassen. 

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Jorge Ferrero von QUANTUM SAILS am Bodensee mit Sven Krause

Zögern Sie also nicht – noch ist auch genug Zeit, damit wir Ihre Segelbestellung bis zum Saison-Start im Frühling 2025 abarbeiten und ausliefern können. Die Mitarbeiter in unseren Lofts von Ostsee bis Bodensee stehen Ihnen jederzeit und gern für Beratungen vor Ort oder per Video-Meeting zur Verfügung.

Wir sagen DANKE allen Gästen bei uns am Stand der BOOT Düsseldorf: Ihr Kommen, die Gespräche mit Ihnen und Ihr Feedback sind unser Lohn.

by Lars Reisberg Lars Reisberg

AWA-SEGEL UND GENNAKER: MIT DEM JUBILÄUMS-VOUCHER SPAREN

Jetzt bestellen, 15% mit dem Jubiläums-Voucher sparen und pünktlich zur neuen Saison geliefert!

Weihnachten steht vor der Tür und als leidenschaftlicher Segler gibt es sicher durchaus noch das eine oder andere Ausrüstungsteil auf Ihrer Liste, das sich gut unter dem Weihnachtsbaum machen würde?

Anlässlich der am 18. Januar 2025 startenden Weltleitmesse für den Wassersport haben wir Ihnen vor 2 Wochen schon ein tolles Angebot mit dem Segel-Wintercheck von unseren Profis gemacht – dieses gilt noch immer. Wenn Ihre Standardbesegelung schadenfrei und gut gelagert diesen Service nicht braucht: Wie wäre es, wenn Sie sich zur neuen Saison ein hochwertiges Leichtwindsegel gönnen?

Und weil Sven Krause im Januar seit bereits 15 Jahren (!) für Quantum Sails in Deutschland tätig ist, möchten wir das mit Ihnen feiern. Es war im Januar 2010, als Sven die Nachfolge von Hein Kersken angetreten und bei QUANTUM SAILS Germany angefangen hat. 15 Jahre sind uns 15% Rabatt für Ihren neuen Gennaker oder AWA-Segel wert!

IHR GUTSCHEIN:

Mit dem Code AWA15SK offeriert QUANTUM SAILS Flensburg auf jeden Gennaker oder AWA-Segel, das bis 26. Januar 2025 bestellt wird, 15% Rabatt. Auf den gesamten Auftrag!

Hier Ihren Beratungstermin vereinbaren:

Unser Angebot:

Auf der kommenden BOOT Düsseldorf zeigen wir an unserem Stand die verschiedenen Gennaker-Gewebe und Code-0 Laminate, sowie Furling- und Bergeschlauch-Technologien. Wir können Ihnen die Systeme live vorführen und Sie individuell beraten. Kommen Sie gern vorbei: Halle 10 G60

DIE VORTEILE DER LEICHTWINDSEGEL

Sie haben sicher schon von den tollen Möglichkeiten der Leichtwindsegel gehört – vielleicht ist Ihnen beim Sommertörn auch schon das eine oder andere Schiff einfach davongesegelt? Das nämlich ist die Stärke dieser Segel: Selbst bei leichtestem Wind können Sie mit einem Gennaker oder Code 0 flott unterwegs sein, in vielen Situationen sogar annähernd so schnell wie der wahre Wind segeln!

Gennaker von QUANTUM SAILS
Ein Gennaker bringt Segelspaß

Design, leichtes aber dehnungsfestes Material und die Optimierung der einzelnen Segel für bestimmte Windwinkel-Bereiche (daher auch die Bezeichnung AWA-Sails) wird bei modernen Leichtwindsegeln kombiniert mit einfachster Bedienung. Spezialsegel nur für Profis? Mitnichten! Heutzutage gehören Code 0s bei vielen Großserien-Booten zur werftseitigen Ausrüstung. Die tragen dann oft phantasievolle Namen, sind aber auch Code Zeros bzw. AWA-Segel. Dank moderner Furling-Systeme können diese Segel schnell und sicher aus- und eingerollt werden.

Code0-Code Zero-G0-Salona-Yacht
Ein AWA 60 oder Code 0 ist das perfekte Reaching-Segel.

Schneller segeln bringt Sie früher ans Ziel – oder macht weiter entfernte Locations erreichbar. Gerade in der schönen Urlaubszeit im Sommer, die Wind-arm sein kann, sind es vor allem die Urlaubs-Segler, die von dieser Technologie profitieren. Weniger Stress und dabei mehr Glück: Denn wo andere stundenlang monoton motoren müssen, können Sie dank Leichtwindsegel flott dahingleiten. Und Spaß bringt es auch noch! Letztlich kann man sagen, dass die Frage „ob“ man ein Leichtwindsegel an Bord haben sollte, keine ist. Denn die Antwort ist: „Selbstverständlich, ja!“

WELCHER IST DER RICHTIGE FÜR MICH: CODE 0 ODER GENNAKER?

Ein Segel als „Eierlegendewollmilchsau“ oder „Jack of all trades“, das den gesamten Windbereich abdeckt, gibt es leider nicht. Und tatsächlich ist häufig eine Kombination aus Vorwind-Gennaker und Amwind-Code 0 die optimale Kombination. Abhängig vom Riggtyp und den vorhandenen Segeln empfehlen wir die folgenden Gennaker und ggf. AWA-Segel für die verschiedenen Takelungsarten:

Top-Rigger / überlappende Vorsegel:

  • A2-Gennaker („Runner“)
  • A3-Gennaker („Reacher“) oder AWA80

Partial-Rigg / Fractional / 9/10 mit wenig überlappenden Vorsegeln oder SW-Fock

  • A2-Gennaker
  • AWA 40 oder AWA 60

A2, A3, A…WIE BITTE? DIE SEGELDEFINITIONEN:

A2 Gennaker

Die reinste Vorwind-Freude! Der A2 ist Ihr Segel für die schönsten Segeltage: Maximal tiefe Kurse, maximale Fläche, maximal stabiler Stand! Der A2-Gennaker ist optimal auf allen Kursen von 110 bis 165 Grad Windwinkel TWA, im unteren Windbereich können Sie Ihren A2 aber auch bis 80° scheinbarer Wind (AWA) fahren – also recht spitz. Das lange Vorliek, die große Mittelbreite und die vertikale Profilierung stellen sicher, dass der A2 auf allen Kursen stabil fliegt und ganz einfach zu trimmen ist.

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A3 Gennaker

Der A3-Gennaker ist ein robuster „Allrounder“ mit Schwerpunkt auf Halbwind- und spitzere Kurse. Robust und vielseitig! Leider macht ein A3 vor dem (Leicht-)Wind nicht so viel Freude wie sein großer Bruder A2. Das Vorliek des A3 ist vergleichsweise kurz, es fehlt Mittelbreite und deshalb projiziert der A3 nur wenig nach Luv. Dennoch: Wenn es lediglich ein Vorwind-und Reaching-Segel an Bord geben soll, dann wäre der A3 der beste aller Kompromisse!

A3-Cruising-Gennaker

Apropos:  Warum ein massgeschneiderter Quantum-Gennaker statt eines Standard-Segels?

Im Internet findet man zahlreiche vermeintlich tolle und billige Angebote – natürlich auch für Segel. Auch standardisierte Gennaker werden für vergleichsweise kleines Geld angeboten. Dabei ist zu bedenken:

  • Es handelt sich um 0815-Standard-Geometrien. Passt das exakt zu Ihrem Rigg und Holepunkt? Das wäre echter Zufall.
  • Gennaker funktionieren nur, wenn sie perfekt profiliert sind. Trifft das auf den Regal-Gennaker zu?
  • Standard-Gennaker sind immer All Purpose- oder A3-Gennaker. Auf Vorwind-Kursen machen die nicht viel Freude. Im Gegenteil. Für die meisten Einsätze ist ein A2 das bessere Segel.
  • Selbst die kleinsten Standard-Gennaker sind aus sehr schwerem Tuch gefertigt. Weil das billiger ist. Klingt paradox, ist aber Fakt. Schwer ist zwar robust, aber fliegt so ein Segel bei Leichtwind auch gut? Wohl kaum.

Fazit: Sie bekommen, wofür Sie bezahlen. Das vermeintlich preisgünstige Segel könnte ein Backskistendauerlieger werden. Weil es nirgends richtig funktioniert. Investieren Sie lieber in ein maßgeschneidertes Segel aus dem optimalen Tuch, dass perfekt zu Ihrem Schiff und Ihrem Segelstil passt. Es lohnt sich mit Sicherheit!

Neu definiert: AWA-Segel

„Code Zero“ oder „Code Sails“ sind unserer Meinung nach weit gefasste Begriffe. Genau wie „Genua“ als Begriff für überlappende Vorsegel. Wir haben deshalb drei Code-Segeltypen für Cruiser entwickelt, die nach dem jeweiligen scheinbaren Windwinkel als Einsatzschwerpunkt bezeichnet werden. Schließlich ist das die Art, wie wir tatsächlich segeln! 

Zu wahren „Meilenfressern“ werden alle Quantum-AWA-Segel auf spitzen Reaching- und Halbwind-Kursen bei Mittelwind – so lange Ihr Boot es trägt und die Crew Freude daran hat!

AWA 40 (Code 0)

Der AWA 40 oder klassische Cruising-Code 0 ist für Amwind- und spitze Reaching-Kurse im unteren Windbereich optimiert. Das Segel sieht aus wie ein übergroße Genua, ist aber viel leichter gebaut und voller profiliert.

Dazu ist der AWA 40 meist mit einem eigenen Vorstag (das „Anti-Torsional-Cable“) ausgerüstet und funktioniert bestens zwischen 40 und 100 Grad AWA.

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AWA 60

Der beste Mix aus AWA 40 und AWA 80 für Schiffe mit kleinen Vorsegeln.

Der AWA 60 ist optimal für die schönen Kurse von 60 bis 120° AWA, bei denen Schiffe mit kleiner Rollfock oder Selbstwendefock ohne AWA-Segel deutlich untermotorisiert sind.

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AWA 80

Dank größerer Mittelbreite, größerer Fläche und tieferen Profils ist der AWA 80 die Reaching-Rakete unter den AWA-Segeln.

Je nach Windstärke funktioniert er am besten von 70 bis 140° AWA. Und hat damit einen ähnlichen Einsatzbereich wie ein A3-Gennaker.

Das Handling ist aber bedeutend einfacher: Mit Anti-Torsionskabel im Vorliek und Endlos-Leinen-Furler kann der AWA 80 wie alle AWA-Segel sicher und bequem aus dem Cockpit bedient werden.

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Jedes dieser AWA-Segel ist mit einem herkömmlichen Anti-Torsionskabel oder als Cableless-XC-Segel mit der Structured Luff-Technologie  erhältlich.

FAZIT: Sie haben jetzt einen ersten Überblick. Dennoch gibt es eine Menge zu bedenken und abzuwägen. Ihr Quantum Sails-Experte kennt alle Optionen und wir mit Ihnen die beste Lösung für Ihr Schiff und Ihren Segelstil erarbeiten!

SEGELBERATUNG BEI QUANTUM SAILS:

 

  • Ermittlung Ihres Bedarfs nach Einsatzrahmen des Segels
  • Genaues Aufmaß an Bord Ihres Bootes für die Maßanfertigung
  • Auswahl der passenden Bergevorrichtung
  • Auf Wunsch Installation und praktische Einweisung bei Ihnen an Bord
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„Genau abgestimmt auf Ihr Boot und den Einsatzbereich planen wir Ihr Leichtwindsegel so, dass es optimal zu Ihnen passt.“

SEGELHANDLING - MEHR SEGELSPASS FÜR DIE GANZE FAMILIEN-CREW!

Es ist immer ein großes Hallo an Bord, wenn die riesige, bunte Blase des Gennakers – natürlich in Ihren Lieblingsfarben ausgewählt – majestätisch aufgeht. Quantum-Cruising-Gennaker sind einfach zu bedienen und besonders einfach zu trimmen: Sie können die Schot aus der Hand fahren, so haben zum Beispiel Ihre Kinder Spaß am aktiven Segeltrimm. Oder aber Sie überlassen Schiff und Gennaker Ihrem Autopiloten: Dank der perfekten Segelprofilierung fahren Sie stundenlang mit Höchstgeschwindigkeit dem nächsten Wegpunkt entgegen – und Sie können die Reise noch mehr geniessen!

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Gennakersegeln mit der ganzen Familie

GENNAKER - BERGESCHLAUCH ODER TOPDOWN-FURLING?

Das Vorurteil, dass Code 0, Gennaker & Co nur etwas für „Profis“ seien, ist falsch. Gänzlich unbegründet ist die Angst vor der großen Segelfläche und dem Handling. AWA-Segel und Gennaker sind generell einfach zu bedienen – probieren Sie es zunächst bei 6 bis 10 Knoten Brise und steigern Sie sich dann.

Auf kleinen Yachten mit Gennaker-Flächen bis 60qm ist es möglich und machbar, den Gennaker aus der Gennaker-Tasche auf dem Vorschiff zu setzen und in das Cockpit zu bergen. Das erfordert aber etwas Übung und für die meisten Crews mindestens zwei paar Hände an Deck. Sollte Ihr Schiff größer sein sind die folgenden Systeme für die Bedienung von Gennakern interessant und sinnvoll:

… MIT BERGESCHLAUCH

  • Einfache Bedienung auf dem Vordeck
  • Kaum Fehlerquellen
  • Hohe ATN-Qualität Made in USA
  • stabiler Trichter aus GFK
  • Separater Tunnel für Aufholleine
  • Inkl. Gennaker-Tasche
Gennanker-Bergeschlauch-Snuffer-ATN
Gennaker mit ATN-Bergeschlauch

… MIT TOPDOWN FURLING

  • Bequeme & sichere Bedienung vom Cockpit aus
  • Sehr geringer Querschnitt des gerollten Segels, kaum Angriffsfläche für Wind
  • Geringes Packmaß unter Deck
  • Gennaker-Tasche
  • elektrisches oder hydraulisches Furling möglich
Topdown-Furling Vorrichtung
Topdown-Furling Vorrichtung

Beide Systeme haben ihre eingefleischten Fans und, wie immer, Vor- und Nachteile. Topdown-Furling-Systeme brauchen etwas Platz, also ggf. einen Bugspriet. Ihr Segelmacher wird im persönlichen Gespräch und im Zweifel beim Check vor Ort auf Ihrem Boot die optimale Lösung finden.

AWA-Segel und Code 0-Furling

Wir haben bereits mehrfach die AT- oder Anti-Torsionskabel im Vorliek von AWA- und Code-Segeln erwähnt. Die nehmen zum einen die Lasten auf und kontrollieren den Vorliekdurchhang. Diese speziellen steifen Leinen machen das Furlen der Segel erst möglich. Die AT-Kabel sind besonders Dehnungs- und Torsions-fest konstruiert. Deckseitig wird daran eine Rollanlage mit Endlosleine befestigt, am Segelkopf ein kleiner Topwirbel. Die Endlosleine kann bis in das Cockpit geführt und von dort bedient werden. Einige Hersteller bieten bereits so genannte Rücklaufsperren an. Die erleichtern die Bedienung und verhindern das ungewollte Abrollen von Code 0 oder AWA-Segel. Quantum Sails bietet die Systeme aller namhaften Hersteller an: Bartels, Facnor, Profurl, Karver – um hier nur die bekanntesten zu nennen.

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Ein Code 0 erhöht den Segelspaß

Für größere Yachten und Langfahrtsegler ist interessant, dass alle AWA-Segel auch mit einem UV-Schutz wie Rollgenua oder Rollfock ausgestattet werden können. Das gerollte Segel kann dann nahezu beliebig lange angeschlagen bleiben. Lediglich bei Starkwind gebietet es die gute Seemannschaft, das Segel zu bergen und sicher zu verstauen.

SIND CABLELESS-CODE 0 DIE ZUKUNFT?

Aus dem Regatta-Bereich kommen wie so oft Impulse, die auch für den Cruising-Markt interessant sind. Die Cableless-Technologie ist eine solche Entwicklung. Wie der Name es andeutet verzichtet ein Cableless Code 0 auf das Anti-Torsionskabel im Vorliek. Stattdessen übernehmen Fasern oder Bahnen mit höherer Festigkeit als im achteren Bereich des Segels und eine spezielle Geometrie die Rolle des Vorliekkabels. 

Die Vorteile dieser Konstruktion:

  • ein Segel mit einem breiteren Einsatzbereich, das vor allem auf raumeren Kursen besser performt als ein Kabel-Code 0
  • geringere Lasten an Hals und Kopf des Segels
  • einfacheres Packen des gerollten Segels
  • leichteres Segel mit geringerem Packmaß

Wir wollen aber auch die Nachteile nicht verschweigen: Ein Cableless-Segel …

  • erfordert aufmerksameres Trimmen
  • kann bei Welle nicht so hoch am Wind fahren
  • kann im oberen Drittel nicht so eng gerollt werden wie das vergleichbare Segel mit AT-Kabel – das Segel muss also sehr bald geborgen werden

STEIGEN SIE JETZT EIN: WERDEN SIE AWA-SEGLER!

Egal, wie alt oder neu Ihr Boot ist, ein dezidiertes Leichtwindsegel ist immer eine Bereicherung für Ihren Segeltörn. Ob mehr Spaß bei Leichtwind oder schnelleres Ankommen beim Sommertörn, ob Heureka-Momente beim Segeltrimm oder die Erschließung sonst zu weit entfernter Segelziele durch höhere Etmale: Code 0, AWA40, 60 oder 80 und Gennaker sind die Booster für jeden Segler!

Cableless-Codezero-Quantum

Ihr AWA-Segel-Voucher bis 26. Januar 2025

AWA15SK

Jetzt Beratungstermin vereinbaren, bestellen und 15% an jeder Bestellung sparen!

by Sven Krause Sven Krause

Die perfekte Besegelung für Fahrtensegler

Rigg, Reff, Segeltuch, Segelschnitt, Segellatten - alles muss passen

Es gibt kein universelles Segelstell, das für alle Fahrtensegler gleichermaßen passt. Von Segelmaterialien und Segelkonfiguration über die Wahl der richtigen Großsegel und Vorsegel bis zu Downwind- und Code-0-Segeln ist es wichtig, möglichst viel über die Optionen und Alternativen zu wissen. Dann können Sie Ihre perfekte, individuelle Besegelung zusammenzustellen.
SEGELTUCH und SEGELSCHNITT

Bevor Sie einzelne Segeloptionen in Betracht ziehen, ist es wichtig, ein wenig über die Eigenschaften von Segeltuchen zu verstehen. Es gibt im Wesentlichen zwei Familien: Konventionelle gewebte Segel und Laminat-Segel. Abgesehen vom Preis liegt der Hauptunterschied zwischen den beiden in Performance und Lebensdauer.

Für die meisten Segler geht es bei der Performance weniger um Bootsgeschwindigkeit und mehr um die Kontrolle von Krängung und Ruderdruck, also Komfort. Ein schlechtes Segelprofil ist der Hauptverursacher von Performance-Problemen. Weil unerwünschte Verformung des Segelprofils immer zu Lasten von Performance und Komfort gehen, liegt der Schlüssel zum Bau des besten Segels darin, die Materialdehnung zu reduzieren. Und hier sind Laminat-Segel oder – noch besser – so genannte Membran-Segeln (Fusion M) klar im Vorteil.

QuantumSails-Segeltuche für Fahrtensegler
Eine riesige Auswahl von Segeltuchen für Fahrtensegler!

In Geweben ist immer eine konstruktive Dehnung versteckt. Das nennt sich „Crimp“ oder auf Deutsch „Einarbeitung“. Damit wird das Auf und Ab der Fasern im Verbund aus Kett- und Schussfasern beschrieben. Wird das Tuch belastet muss zunächst die Einarbeitung überwunden werden, erst dann tragen die einzelnen Fasern die Belastung. Das macht sich als Anfangsdehnung bemerkbar. In Laminat-Segeln hingegen werden die Fasern fast ausschließlich als so genannte Inserts in gerader, vorgestreckter Form eingebracht. So nehmen alle Fasern im Laminatverbund unmittelbar und sofort die Lasten auf. Eine konstruktive Dehnung wie im Gewebe gibt es kaum. Hinzu kommt die Tatsache, dass in Laminat- und Fusion M-Segeln nicht nur Polyester („Dacron“) verarbeitet wird, sondern häufig auch hochfeste Fasern. Dazu zählen UPE-, Aramid- und sogar Carbon-Fasern. Das Ergebnis sind Cruising-Segel, die Dehnungen bis zu 500 Prozent besser widerstehen als traditionell gewebte Segeltuche.

Das Thema Segeltuch ist leider komplex. Nehmen Sie sich deshalb Zeit, um das richtige Segelmaterial für Sie, Ihre Bedürfnisse und Ihr Budget zu erkunden. Unsere Segelexperten helfen Ihnen gern dabei.

Segeltuch-Dacron-Gewebe
Gut zu erkennen: Crimp - das Auf und Ab der Fasern im Gewebe.
Faser-für-Segel
Für Segeltuche werden die unterschiedlichsten Fasern verarbeitet.
DAS GROßSEGEL

Das Großsegel ist das am häufigsten benutzte Segel. Es muss den gesamten Windbereich abdecken. Wenn es um das Großsegel geht, sind gute Segellatten ein entscheidender Faktor. Latten sind wie das Gerüst eines Zeltes: Sie bieten die dringend benötigte Struktur und Unterstützung, um Segelprofil und Lebensdauer zu erhalten. Meistens ermöglichen und stützen die Segellatten in erster Linie die positive Achterliekrundung („roach“) – ohne Segellatten wäre diese Form nicht möglich. Sie sorgen für einen geraden Austritt am Achterliek. Für Fahrtensegler erleichtert die durchgelattete Ausführung auch das Segelhandling. Die richtige Lattenkonfiguration ist also entscheidend für Performance, Handhabung und Lebensdauer!

> weitere Informationen zum Thema Großsegel

Bei Großsegeln sind drei Handling-Systeme verbreitet: Bindereff, Inmast-Furling / Rollmast und Inboom-Furling / Rollbaum-Systeme. Die Art dieses Handling-Systems entscheidet bereits über die wesentlichen Kennzeichen der Segellattenanordnung. Des Weiteren entscheiden Größe Ihres Bootes über die Lattengröße, den Typ, das Material und letztendlich Kosten.

Bei der Auswahl eines der drei Handling-Systeme ist die persönliche Gewichtung von Performance und Komfort ausschlaggebend:

Masten mit Bindereff sind der übliche Standard. Das Verfahren wird auch als Stephens-Reff oder Slab-Reef (engl.) bezeichnet. Je nach Schiffsgröße und Komfortanspruch erleichtern leichtgängige Mastrutschersystem, Lazyjacks oder Stackpack mit daran angeschlagenen Lazyjacks und Einleinen-Reff das Handling. Der Begriff „Bindereff“ ist etwas irreführend, da Ergänzungen wie Lazyjacks, Lazypack oder Stackpack das Wegbinden und Sichern des gerefften Teils des Großsegel überflüssig machen. 

Standard-Masten mit Bindereff-Großsegeln sind nach wie vor erste Wahl für alle, die maximale Performance aus Ihrem Schiff holen möchten. Alle Alternativen bergen unterschiedliche Nachteile hinsichtlich Gewicht des Mastes oder Segelperformance und Trimmbarkeit.

Großsegel-Reffsysteme-Bindereff-Standardreff-Selden-Quantum-Sails
Bindereff oder Standard-Reff: Die achtere Reffleine mit laufendem Palstek (Skizze: Selden).

– Einleinen-Reffsysteme sind eine praktische Ergänzung zum Standard-Reff/Bindereff. Vorausgesetzt, dass Fallen und Strecker zum Cockpit geführt sind oder geführt werden können, erlaubt ein Einleinenreff ein schnelles Einreffen und Ausreffen aus dem Cockpit. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Einleinen-Reffsystem zu realisieren. Viele Serienschiffe sind bereits damit ausgerüstet. Wo dies noch nicht der Fall ist, muss geprüft werden, ob eine Nachrüstung möglich ist. Ggf. kann es sinnvoll sein, einen neuen Baum mit integriertem Einleinenreff (z. B. von Selden) zu installieren.

Großsegel-Einleinen-Reff-Schema
Schematische Darstellung eines einfachen Einleinen-Reff-Systems (Skizze: Z-Spars).

Eine hierzulande relativ unbekannte Bergehilfe für Großsegel ist das Dutchman-System. Vertikale Führungsleinen machen Lazyjacks überflüssig und sichern das Segel in jeder Situation auf dem Baum, ohne die Segeleigenschaften nennenswert zu beeinträchtigen.

Großsegel bergen einfach gemacht mit Dutchman-System
Dutchman-System mit den vertikalen Führungsleinen in Rot.

Inmast-Furling- oder Rollmasten werden von allen großen Mastherstellern angeboten. Das Mastprofil ist in zwei Kammern unterteilt. Die achtere Kammer ist offen und in der Kammer ist ein Rollreffprofil ähnlich dem der Vorsegel-Rollreffanlage montiert. Darin ist das Vorliek des Großsegels geführt. Das Rollreffprofil wird manuell, elektrisch oder hydraulisch angetrieben gedreht und das Segel ein- und ausgerollt. Das Großsegel kann in einfachster Form ohne Segellatten geschnitten sein oder wenn es komplexer wird, von einer Kombination vertikaler, durchgehender und kurzer Segellatten gestützt werden. Leider ist festzuhalten, dass diese vertikalen Segellatten relativ wenig für den Stand des Segel tun. Ausschlaggebend für Profiltreue, Trimmbarkeit und Performance des Inmast-Rollgroßsegels ist vielmehr die Qualität von Segeltuch, Segelschnitt und Segeldesign.

Ein Nachteil von Inmast-Furling-Masten ist das deutlich höhere Gewicht des Mastprofils. Wenn es aber um maximalen Bedienkomfort und weniger um Performance geht ist ein Inmast-Furling-System eine sehr gute Wahl.

Inboom-Furling- oder Rollbaum-Systeme sind mittlerweile sehr gut entwickelte Systeme, die sicher funktionieren und eine gute Synthese aus Bedienkomfort und Performance bieten. Hersteller der Rollbäume und die führenden Segelmacher können mittlerweile exzellente Pakete aus Rollbaum und Segel liefern, die unter Beachtung einiger weniger einfacher Regeln absolut zuverlässig funktionieren.

Der Großbaum ist bei diesen Systemen ein vergleichsweise großes Profil und oben offen. Im Baum wird ähnlich wie beim Rollmast eine dicke Reffstange angetrieben, um die sich das Großsegel mit horizontalen Segellatten aufrollen läßt. Der Antrieb der Stange kann auch hier manuell, elektrisch oder hydraulisch erfolgen. Je nach Präferenz des Eigners und natürlich Geldbeutel. Im Falle einer Umrüstung kann das vorhandene Mastprofil weiter verwendet werden. Dann wird eine Schiene für Kopfbrettwagen und Vorliektau montiert und der Lümmelbeschlag umgebaut.

Die Trimmbarkeit des Inboom-Großsegels erfolgt maßgeblich über Vorliekspannung und Mastbiegung. Da die wenigsten Rollbaumsysteme über eine Einrichtung für die dynamische Verstellung der Unterliekspannung verfügen, entfällt diese wichtige Trimmeinrichtung bei den allermeisten Rollbaumsystemen.

Rollbaumsysteme sind die richtige Wahl für Eigner größerer Yachten ab 40 Fuss, die einen guten Kompromiss aus Bedienkomfort und Performance suchen.

DIE VORSEGEL

Die meisten Segelinventare sollten mindestens zwei Vorsegel enthalten: ein Allround-Segel und eine Arbeitsfock bzw. Schwerwetterfock. Die Art des Segelns, das Sie betreiben, die Takleung und spezifische Bedürfnisse bestimmen jedoch die endgültige Anzahl der Vorsegel. Langfahrt- und Offshore-Segler benötigen beispielsweise eine breitere Palette von Vorsegeln, um sicher zu segeln, während Wochenend- und Sommertour-Segler mit einem kleineren Inventar auskommen können.

Die Arbeits- oder Schwerwetterfock ist ziemlich unkompliziert, da sie meistens ein LP (kürzeste Entfernung vom Schothorn zum Vorliek) zwischen 85 und 100 Prozent von „J“, dem Abstand vom Mast zum Vorstagbeschlag, haben. Häufig wird auch das Vorliek etwas kürzer geschnitten. Es handelt sich um ein robustes Segel für Einsatz ab 16 Knoten Wind und deutlich darüber. Die Fock hilft Ihnen, wenn der Wind zu stark aus der falschen Richtung weht aber Ihre Termine es notwendig machen, trotz des Wetters abzulegen. Oder Sie werden draußen vom schlechten Wtter überrascht.

Je nach Takelung ist das Allround-Vorsegel eine überlappende Genua oder eine nicht-überlappende Fock.

Genua: Ältere Yachten sind überwiegend mit Riggs ausgerüstet, bei denen die Salinge ungepfeilt querab stehen. Die Vorsegel überlappen die Wanten zum Teil deutlich und werden außen um die Wanten und Salinge herum geschotet. Das LP-Maß des Vorsegels (s.o.) ist bis zu 150% groß. Die Allround-Rollgenua wird aber eher zwischen 128 bis 140% LP haben.

Fock: Alle neueren Yachten sind mit Riggs mit ausgeprägt nach achtern gepfeilten Salingen ausgerüstet. Dabei sind die Salinge über die Jahre immer länger geworden. Bei modernen Segelyachten sind die Püttinge ganz aussen am Schandeck angebracht. Das bringt einige konstruktive Vorteile, reduziert aber die mögliche Vorsegelgröße im Vergleich zu älteren Schiffen mit überlappenden Genuas. Je nach Takelung hat die Allround-Fock einer modernen Yacht ein maximales LP von 105 bis 110%. Dafür können diese Segel enger geschotet werden, was die kleinere Fläche auf Amwind-Kursen zum Teil kompensiert. Schnelles Wenden, bei denen nur wenige Meter Schot schnell durchgeholt sind, sprechen ebenfalls für diese Takelung.

Das einfache Handling der Fock wird nur noch durch eine Selbstwendefock (SW-Fock) überboten: Hier ist eine Schiene vor dem Mast montiert, an der der Holepunkt automatisch in der Wende auf die neue Lee-Seite klappt. Ein Bedienen der Schot an der Kreuz ist nur zum Trimmen erforderlich. Nachteil: Das LP-Maß ist je nach Position der Schiene auf 85 bis 90% von „J“ begrenzt. Die SW-Fock ist damit ca. 20% (!) kleiner als eine Allround-Fock.

Die meisten Fahrtensegler werden sich für ein Rollreffsystem für das Vorstag entscheiden. Die Vorsegel können vom Cockpit aus schnell aus- und eingerollt werden. Darüber hinaus können Genua oder Fock auch stufenlos gerefft werden, sofern das Vorsegel als Rollreffsegel konstruiert und ausgerüstet ist und eine Verstellung des Holepunktes weiter nach vorn möglich ist.

Das gilt nicht für die Selbstwendefock! Hier kann der Holepunkt auf der SW-Schiene nicht in vor-/achterlicher Richtung verstellt werden. Das Reffen einer SW-Fock ist deshalb nur in Ausnahmefällen sinnvoll und wird dann zu vorschnellem Verschleiß des Segels führen, weil es nicht vernünftig getrimmt werden kann.

Segelauswahl, Geometrie und Materialwahl von Groß- und Vorsegeln orientieren sich also am Riggtyp und wie Sie segeln möchten. Nachhaltigkeit ist ein weiterer Aspekt, der Beachtung verdient. Unsere Experten beraten Sie gern, wenn Sie eine Frage zur Auswahl von Segeln und Material haben!

VORWIND-Segel – Spinnaker oder Gennaker

Spinnaker sind per Definition symmetrische Segel. Vor- und Achterliek sind gleich lang, das Segelprofil ist Backbord und Steuerbord identisch.Das Handling erfordert einen Spinnakerbaum und mehrere spezielle Schoten: Schoten, Achterholer oder zumindest Barberhauler oder Tweaker, Topnant oder Topping Lift und Spinnakerbaum-Niederholer. Eine Spinnaker-Halse gehört zu den komplexeren Manövern und ist allein kaum sicher darzustellen. Der klassische Spinnaker ist deshalb auf Fahrtenyachten kaum noch zu finden.

Stattdessen haben sich asymmetrische Vorwind- bzw. Reaching-Segel durchgesetzt. Die werden auf Deutsch als Gennaker bezeichnet. Gennaker sind so konzipiert, dass das Vorliek mit einer Halsleine („Tack-Line“) an einem festen Punkt am Bug angeschlagen wird. Vor- und Achterliek sind unterschiedlich lang, das Profil ist mit einer großen, tiefen Genua vergleichbar. An der Schotecke sind zwei Schoten für Backbord und Steuerbord angeschlagen – das ist alles. Manöver mit Gennakern sind deutlich unkomplizierter und vor allem auch allein oder mit ganz kleiner Crew durchführbar.

Spinnaker und Gennaker werden aus Nylon-Gewebe und als Triradial-Design designt und hergestellt. Nylon gibt es in verschiedenen Grammaturen von 30 bis 250g, so dass für jede Segelgröße und jeden Einsatz das geeignete Tuch zur Verfügung steht. Allerdings sind im Cruising-Bereich vor allem zwei Gewichte relevant: 40g und ca. 65g/qm.Dafür stehen zahlreiche Farben zur Auswahl, so dass jeder Eigner sein individuelles Farbdesign zusammenstellen kann. Dafür gibt es online spezielle Apps.

Die richtige Wahl des Gennakers hängt vom scheinbaren Windwinkel ab, den Sie optimieren möchten. Die meisten Fahrtensegler suchen nach einem Gennaker, der „alles“ kann und wählen daher ein Allround-Design A3 für scheinbare Windwinkel von 80-140 Grad. Wenn Sie jedoch vor allem für tiefe oder sehr raume Kurse von 100-155 Grad optimieren möchten, ist ein A2-Design die richtige Wahl. Bei der Entscheidung, ob ein A2 oder ein A3 das richtige Segel ist, ist auch die Frage relevant, ob ein Code 0 (siehe unten) vorhanden ist oder ggf. nachgerüstet werden soll. A2 und Code 0 ergänzen sich perfekt, während A3 und Code 0 sich in weiten Bereichen des Einsatzbereichs überlappen.

Die Grad-Angaben für den Einsatzbereich sind immer nur für optimalen Einsatz angegeben. Ein A2 kann im unteren Windbereich durchaus auch bis 75 oder 80° Windwinkel gefahren werden. Und ein A3 auch bis 150°. Sie funktionieren auch in diesen Grenzbereichen, sind aber nicht die schnellsten Designs für diese Kurse.

Gennaker-Handling: Zum Lieferumfang sollte fast immer eine spezielle Gennaker-Tasche gehören, auch als Duffle- oder Turtle-Bag bezeichnet. Diese Taschen werden auch von Regatta-Crews benutzt und ermöglichen es, die Tasche zum Setzen auf dem Vorschiff mit Karabinerhaken am unteren Relingdurchzug zu befestigen. Kopf, Hals und Schot können mit Fall, Halsleine und Schot verbunden werden, ohne dass der Sack komplett geöffnet werden muss. Dann kann der Hals des Segels nach vorn gezogen und die Halsleine belegt werden. Erst wenn das Segel gesetzt wird, öffnet sich der Sack vollständig.

Kleine Segel bis 60 oder 70qm sind meistens gut ohne besondere Ausrüstung zu setzen und zu Bergen. Für größere Schiffe und Segel stehen dann folgende Handling-Hilfen zur Verfügung:

Gennaker-Bergeschlauch: Das Segel ist in einem Schlauch geführt, der permanent mit dem Segel verbunden ist. Schlauch und Segel werden am Gennakerfall hochgezogen. Erst wenn alles bereit ist, wird die umlaufende Aufholleine des Bergeschlauches bedient. Das untere Ende des Schlauchs mit einem gut abgerundeten ovalen Führungsring oder „Trichter“ gleitet nach oben und gibt das Segel frei. Zum Bergen fällt man ggf. auf einen tiefen Kurs ab, fiert die Gennakerschot und holt den Trichter an der Bergeleine nach unten. Das Segel verschwindet wieder im Bergeschlauch und kann dann relativ einfach an Deck gefiert und in den Segelsack gepackt werden.

Topdown-Furling: Seit mehr als 14 Jahren gibt es auf dem Markt Topdown-Furling-System für Gennaker. Diese erlauben das Aus- und Einrollen eines Gennakers aus dem Cockpit. Es gibt Einschränkungen, was die maximale Segelgeometrie betrifft. Außerdem müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, damit Topdown-Rollsystem und Vorstag/Rollreffanlage sich nicht behindern oder blockieren.

REACHING-SEGEL: DER CODE ZERO

Dieses Segel wird immer populärer. Vor allem moderne Boote mit 9/10-Riggs mit gepfeilten Salingen und kleinen Vorsegeln sind prädestiniert für einen Code Zero, weil im Windbereich bis 10 oder sogar 12 Knoten und auf Kursen ab 60° TWA (True Wind Angle/wahrer Windwinkel) Druck fehlt. Dann wird ein Code Zero (oder Code 0 oder C0 oder G0) mit guten Allround-Eigenschaften zur Geheimwaffe und zum „Meilenfresser“. Der Einsatzbereich eines Code 0 reicht von etwa 55 TWA bei 4 und 5 kn TWS (True Wind Speed/wahre Windgeschwindigkeit) bis 130 TWA und 18 bis 20 kn TWS – je nach Eigenschaftne des Schiffs und Auslegung des Segels.

Der Code 0 wird gerollt und benötigt dafür eine so genannten Code 0-Furler. Der besteht aus der unteren Trommeleinheit mit Endlosleine und einem Topwirbel. Dazwischen ist das Segel an Hals und Kopf angeschlagen. Der Topwirbel wird am Gennaker- oder Code 0-Fall gesetzt. Die Trommeleinheit wird vor dem Vorstag angeschlagen. Je größer der Abstand, umso besser. Deshalb sind moderne Yachten häufig mit einen Bugsprit ausgerüstet. Die Schot achtern wie ein Gennaker geschotet. Ggf. kann ein Beiholer, Barberholer oder Tweaker auf der Schot zum besseren Trimmen eingesetzt werden.

Je nach Ausführung des Segels und Kurs zum Wind ist mehr oder weniger Fallspannung erforderlich. Zur Bedienung des Segels kann es notwendig sein, die Fallspannung so zu reduzieren, dass die Lager vor allem im Topwirbel nicht zu stark belastet sind. Das würde das Rollen erschweren. Wenn alles vorbereitet ist kann das Segel durch einen Zug an der Schot ausgerollt werden. Zum Bergen fällt man ggf. auf einen raumeren Kurs ab, fiert die Schot und rollt das Segel mit Hilfe der Endlosleine des Furlers ein. Die kann so lang sein, dass die Bedienung bequem und sicher aus dem Cockpit erfolgen kann.

Ein Code 0 kann nahezu beliebig groß sein. Aber wie so oft ist größer nicht immer besser. Quantums Segeldesigner und Segelberater kennen für die meisten Schiffstypen die beste Geometrie für einen Code 0 mit optimale Allround-Eigenschaften. Darüber hinaus gibt es Code 0s mit einem klassischen Anti-Torsionskabel im Vorliek und so genannte Cableless-Designs. Beide haben vor- und Nachteile.

Die perfekte Segelwahl ist also ein „bewegliches Ziel“. Es gilt, viele Faktoren gegeneinander abzuwägen und die bestmögliche Kombination für das eigene Schiff, das bevorzugte Revier, den eigenen Segelstil, Ansprüche an Performance und die erwartete Lebensdauer abzuwägen. Ein kompliziertes Thema, das Fachleute und objektive Beratung erfordert. Quantums Segelexperten stehen Ihnen hierfür zur Verfügung. Nutzen Sie unser Fachwissen und Erfahrung für Ihren Segelspass!
by Quantum News Team Quantum News Team

ecoSeries – Nachhaltigkeit im Segelsport

Segeltuch aus recyceltem Polyester

Bereits zur Düsseldorfer boot 2023 hat Quantum Sails mit der EcoSerie eine Reihe von gewebten und laminierten Segeltuchen für umweltbewusste Fahrtensegler vorgestellt, die ganz oder zum Teil aus recyceltem Polyester produziert sind.

In unserem Artikel zu dieser Produktreihe finden Sie die relevanten Informationen.

Quantum-eco-sail-Logo
Diese Logo kennzeichnet Quantum Segel der EcoSerie.
by Quantum News Team Quantum News Team

no-frills-sailing.com

Quantum-Segel für Lars' OMEGA 42

Yachthändler (Enjoy Yachting) und Blogger Lars Reisberg hat sich in die Linien der OMEGA 42 von Peter Norlin verliebt und läßt sich seine persönliche Traumyacht gerade bei Müritz Bootsservice bauen. 

Wie jeder Segler weiß, sind im Zuge des Baus viele Entscheidungen zu treffen. Die Wahl der Segel gehört auch dazu und ist aus Sicht jedes Seglers besonders wichtig! Lars hat sich aus Erfahrung für Quantum Sails entschieden und schreibt in seinem neuesten Blog-Artikel dazu. Lesen Sie den Artikel hier.

In Kürze wird auch eine neue Podcast-Folge von Lars und mit Quantums Sven Krause erscheinen. Die haben wir vergangene Woche in der Quantum-Loft in Flensburg aufgezeichnet.

> no-frills-sailing.com

> Lars Reisbergs Podcast-Folgen

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Sven Krause während der Aufzeichnung der neuen Podcast-Folge.
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by Sven Krause Sven Krause

12 Dinge, die das Leben Ihrer Segel verlängern

Wir aktualisieren und teilen diesen Artikel regelmäßig, weil er einer der wichtigsten und populärsten in unserer Knowhow-Sektion ist. Beherzigen Sie die Vorschläge unserer Experten, damit Sie Ihre Segel so lange wie möglich benutzen können.

1. Überprüfen Sie Ihren Mast

Bevor sie Ihren Mast im Frühjahr stellen, sollten Sie noch einmal alle Splinte oder Beschläge abtapen, die Ihren Segeln gefährlich werden könnten. Des Weiteren gibt es spezielle Rigging-Tapes und selbstvulkanisierende Klebebänder für diese Aufgaben. Splinte an Togglen können alternativ auch mit dauerelastischer Dichtmasse abgedeckt werden. Formen Sie dazu eine schön runde Kappe und geben Sie dem ganzen ausreichend Zeit zum Aushärten. Falls Sie mit überlappenden Vorsegel unterwegs sind, prüfen Sie auch die Salingenden: Diese sollten schön rund und nicht scharfkantig sein. Tape kann hier eine Lösung sein, aber wer will das bitte jedes Mal im Herbst abpuhlen? Im Handel gibt es stattdessen geeignete Salingnockbezüge in verschiedenen Größen. Und moderne Riggs haben oft Salingendbeschläge, die bereits „segelfreundlich“ konstruiert sind.

2. Auch an Deck alles ok?

Auch an Deck sollten Sie regelmäßig alles kontrollieren, was mit den Segeln Kontakt haben könnte. Besonders die Splinte der Wantenspanner und die Terminals der Relingdurchzüge am Bugkorb sind notorische Segelschlitzer. Also bitte sorgfältig prüfen und tapen! Damit Sie nicht Ihre eigene Haut zu Markte tragen müssen können Sie einen Streifen Nylon-Tuch verwenden: Ziehen Sie den über verdächtige Bereiche. Wenn es hakt oder ratscht muss nachgearbeitet werden!

3. Schützen Sie Ihre Segel vor der Sonne

Neben unnötigem Flattern oder Killen ist die Sonne der größte Feind jedes Segelmaterials. Je nach Einsatzzweck sind Segeltuche vor allem für optimale Festigkeit und geringes Gewicht optimiert. UV-Beständigkeit ist meistens nachrangig. Das gilt vor allem für Regattasegel. Tuche für Fahrtensegel sind natürlich für einen sinnvollen Kompromiss aus Festigkeit, Gewicht und UV-Beständigkeit konstruiert. Dennoch verlängert konsequenter Schutz die Lebensdauer jedes Segels merklich. Schützen Sie Ihre Segel deshalb vor der Sonne, wann immer es möglich ist!

Hierfür gibt es die verschiedensten Persenninge für Großsegel und Vorsegel. Bei vielen ist es möglich, die Segel komplett angeschlagen zu lassen. Das Großsegel-Stackpack (oder Lazybag) schützt und erleichtert gleichzeitig das Handling des Segels. Für Rollvorsegel gibt es gut funktionierende Rollfockpersenninge. Diese können relativ schnell und einfach gesetzt werden. Kleine Helfer wie ein Stück Gummileine am Reißverschlussschieber vereinfachen den Vorgang. Befestigen Sie das freie Ende der Gummileine am Seezaun und Sie werden den Rollreffschutzschlauch zumindest bei ruhigem Wetter allein vorheißen können.

Segel, die abgeschlagen werden müssen, sollten vor dem Verstauen trocken sein. Dies gilt vor allem für Foliensegel. Feuchtigkeit kann bei diesem Segeltuchen nicht durch die Lagen hindurch diffundieren, wie es bei älteren gewebten Tuchen ohne weiteres möglich ist. Geben Sie dem Segel deshalb vor dem Falten Gelegenheit, an Deck zu trocknen. Heißen Sie das Segel auf keinen Fall zum Trocknen vor und lassen Sie es nicht im Wind flattern. Das freut höchstens Ihren Segelmacher!

Während des Faltens können Sie schnell die neuralgischen Punkte entlang des Achterlieks prüfen und eventuell entstandene Abnutzungen oder Schäden erkennen und einordnen.

4. UV-Schutzstreifen: Aufgenähter Schutz

UV-Schutzstreifen sind so wichtig, dass wir ihnen hier einen eigenen Absatz widmen. Viele Bootseigner vertrauen auf aufgenähte UV-Schutzstreifen bei ihren Rollvorsegeln. Diese haben den großen Vorteil, dass das aufgerollte Segel sofort geschützt ist. Der Nachteil ist zusätzliches Gewicht, den das aufgenähte UV-Schutztuch auf Achter- und Unterliek mit sich bringt. Jeder Segler muss vor dem Segelkauf entscheiden, was Priorität hat: Performance – das heißt dann Rollfockpersenning statt UV-Schutzstreifen – oder Komfort. Dann bestellen Sie bitte das neue Segel mit UV-Schutzstreifen.

Sunbrella und Weathermax sind die gebräuchlichsten Materialien für diesen Einsatz. Sie sind in vielen Farben erhältlich. Für besonders kleine Boote und leichte Segel wie Code Zeros gibt es leichtere Dacron-Gewebe mit einer speziellen UV-Schutzbeschichtung. Diese Beschichtung verliert aber mit der Zeit ihre Effektivität und das Dacron-Gewebe selbst ist kein besonders guter Schutz.

Quantum-Rollgenua-Rollfock-UV-Schutz

Der UV-Schutzstreifen sollte die Lieken umfassen und die Gurte der Eckbeschläge (hier eine Schotecke) abdecken.

Ein gut gemachter UV-Schutz sollte die Lieken umfassen und auch die Gurte an Kopf und Schot des Segels abdecken. Sind die Gurte oben auf den UV-Schutz aufgenäht werden diese besonders wichtigen Nähte unweigerlich von der Sonne geschädigt. Im schlimmsten Fall reißt dann die Gurtschlaufe vom Kopf ab. Natürlich nicht bei Sonnenschein und gutem Wetter, sondern dann, wenn es gefährlich werden kann!

Alle UV-Schutzstreifen sollten regelmäßig auf Schäden untersucht und gegebenenfalls repariert werden. Das gilt natürlich auch für das Segel selbst.

Wie gut ein UV-Schutzstreifen auch gemacht ist, er wird unter Umständen nicht ein ganzes Segelleben halten. Je nach Revier und Saisonlänge kann es erforderlich sein, den UV-Schutz bereits nach drei oder vier Jahren zu erneuern.

5. Vermeiden Sie unnötiges Flattern

Flattern oder Killen der Segel sollte auf ein Minimum begrenzt werden. Killt das Liek des Segels, müssen der Holepunkt oder die Liekleine des Segel im Achterlieksaum justiert werden. Gute Segel sind mit Liekleinenklemmen ausgerüstet, die die Liekleine dauerhaft halten. Hat Ihr Segel eine Klemme, die nicht zuverlässig hält oder Sie kommen während des Segelns nicht an die Klemme heran, kann das vom Segelmacher geändert werden.

Führen Sie das Setzen und Bergen möglichst schnell aus. Bereiten Sie dazu alles gut vor, um das Manöver so zügig wie möglich durchführen zu können. Zum Bergen des Großsegels kann es bei viel Wind sinnvoll sein, rückwärts zu motoren: Das reduziert die scheinbare Windgeschwindigkeit und das Segel schlägt nicht so stark.

6. Halten Sie Ihre Segel sauber

Salz ist nach der Sonne der zweite große Feind des Segels. Die Kristalle reiben und scheuern am Segeltuch und schleifen Beschichtungen und Gewebe langsam aber unweigerlich zu Tode. In der Ostsee ist das nicht so relevant wie zum Beispiel im Mittelmeer, wo der höhere Salzgehalt auf dem Segel zu fühlen und auch zu schmecken ist. Reiben Sie zur Probe mal einen Finger über das Tuch am Unterliek Ihres Vorsegels und lecken Sie daran – Sie werden sofort wissen, wie salzig es ist!

Je nach Revier kann es also sinnvoll oder sogar notwendig sein, alle Segel oder zumindest die Vorsegel mit Süßwasser zu spülen. Und wenn es nur der untere Bereich ist! Viele Segelmacher bieten als Serviceleistung Segelwäsche an. Es sollte aber ein schonendes Verfahren sein. Erkundigen Sie sich vorab.

Andere Verschmutzungen und Möwenkot sollten immer so bald wie möglich entfernt werden.

7. Halten Sie die Augen offen

Das Achterliek Ihres Segels kann Ihnen eine Menge verraten. Auch eine vermeintlich gut geschützte Salingnock kann ein Segel Wende für Wende schädigen. Gleiches gilt für ein Dampferlicht, Deckstrahler oder den Endstopper der Spinnakerschiene. Sollten Sie an Ihrem Segel im Achterliekbereich horizontale Streifen oder Verschleiß feststellen, muss das Segel schnellstmöglich zum Segelmacher. Am besten markieren Sie vorher genau, wo das Segel mit dem Beschlag kollidiert. Oder machen Sie ein Foto. Dann können Sie und Ihr Segelmacher in der Loft genau lokalisieren, wo ein so genannter Salingpatch oder ein anderer Scheuerschutz angebracht werden müssen. Hierfür stehen verschiedene Materialien vom einfachen selbstklebenden Segeltuch („Insignia“) bis zu robusteren Kevlar- oder Dyneema-Geweben zur Verfügung.

8. Erhalten Sie das Segelprofil mit einem Recut

Segel altern und dehnen oder schrumpfen. Beides verändert das Segelprofil und es ist langsamer, schwieriger zu steuern und führt zu mehr Krängung als das bei einem neuen Segel der Fall wäre. Die gute Nachricht ist, dass einige präzise Änderungen („Precision Recut“) durch Ihren Segelmacher das Profil und die Leistungsfähigkeit zu einem großen Teil wieder herstellen können.

Das beste Mittel, Änderungen des Segelprofils zu verfolgen, sind Fotos. Machen Sie deshalb möglichst regelmäßig bei handigem Wetter Bilder. Im Zeitalter der Smartphones ist der Fotoapparat immer zur Hand! Segeln Sie dazu hoch am Wind bei 10 bis 14 Knoten Wind. Wir haben einige Tricks für Sie aufgeschrieben, die es zu beachten gilt. Diese finden Sie hier.

9. Untersuchen Sie Ihre Segel regelmäßig

Mindestens einmal im Jahr sollten Ihre Segel gründlich durchgesehen werden. Möglichst von einem Experten. Wenn Sie es selbst machen, suchen Sie sich eine trockene und saubere Fläche aus. Eine Wiese ist problematisch, weil das Tuch hier mit so viel organischem Material in Berührung kommt, dass es später Stockflecken entwickeln könnte.

Sehen Sie das Segel gründlich und auf beiden Seiten durch, inspizieren Sie jeden Saum, und jede Naht. Risse und Löcher können natürlich auch mitten im Tuch auftreten. Prüfen Sie Rutscher, jeden Stagreiter und deren Anbindungen. Liekstreifen an allen drei Kanten, Gurtbänder und Handstiche an den Segelecken sind zu untersuchen. Erneuern Sie bei der Gelegenheit gegebenenfalls die Windbändsel. Alternativ können Sie Ihre Segel natürlich bei einer Quantum-Service-Loft abgeben, wo Ihre Segel anhand einer Checkliste von Fachleuten durchgesehen werden. Oder noch einfacher für Sie: Ein Anruf genügt und wir holen Ihre Segel an Bord ab, sehen alles durch und reparieren was notwendig ist. Danach bringen wir die Segel wieder an Bord und schlagen sie dort für Sie an.

10. Reparieren Sie kleine Schäden sofort

Viele große Schäden sind auf kleine Reparaturen zurückzuführen, die leider nie ausgeführt wurden. Wenn Sie also ein kleines Loch oder eine neue Scheuerstelle feststellen, sparen Sie sich späteres Kopfzerbrechen und unnötige Ausgaben und kümmern Sie sich sofort darum – während das Problem noch klein ist. Unsere Segelmacher haben mehr als einen Kunden sagen hören, dass sie das zerfetzte Segel eigentlich bringen wollten, als der Riss noch ganz klein war!

11. Schützen Sie Ihre Segel vor den Elementen

Wenn Sie mehrere Wochen nicht zu Ihrem Boot kommen können, ist es sinnvoll, zumindest die Vorsegel abzuschlagen. Ein Sommersturm hat schon so manches Segel dahin gerafft, von den zusätzlichen Belastungen für Rigg und Schiff ganz zu schweigen. Falls Ihr Terminkalender das nicht zulässt oder Termine und Verpflichtungen sich unerwartet ändern rufen Sie uns an. Wir kommen an Bord und erledigen das für Sie.

12. Der Segelsack – nicht nur Segelmacherwerbung

Es gibt einen guten Grund, warum neue Segel in einem robusten Segelsack ausgeliefert werden. Nicht nur, weil der Segelsack Platz für ein weiteres Segelmacher-Logo bietet! Schauen Sie sich einen alten Segelsack an und Sie sehen, wie ein Segel aussehen würde, das ohne Sack transportiert wird: Abgenutzt und verschlissen. Bewahren Sie also Ihre Segelsäcke so auf, dass Sie sie wiederfinden.

Dies sind zwölf Tipps, wie Sie das Leben Ihrer Segel verlängern können. Wir Segelmacher leben zwar unter anderem vom Verkauf neuer Segel. Wir wissen aber auch, welchen Wert Segel darstellen. Und wir möchten, dass Sie anhaltende Freude an Ihren Segeln und am Segeln haben. Betrachten Sie uns als Mitglied Ihrer Crew!