Spannung bei der größten Einhand-Regatta der Welt
Allen, die am Start waren und die Hatz um die Dänische Insel Fyn gewagt haben, gratulieren wir: Knapp 140 Seemeilen um eine Insel zu segeln ist weitaus herausfordernder, als es klingen mag! Sven Patrick Krause absolviert sein drittes Silverrudder auf LIVLY souverän – zwei QUANTUM SAILS-Boote gewinnen in ihren Kategorien.
Für alle, die nicht am Start waren, noch mit sich hadern, in 2026 an den Start zu gehen oder die einfach das überraschend warme Wochenende ohne Segelsport genießen wollten, haben wir in diesem Artikel das Renngeschehen kurz zusammen gefasst. In einem späteren Blog-Post wird Sven Patrick Krause genauer über sein Silverrudder 2025 berichten – ebenso wie Max Gurgel, der auf der mit QUANTUM-Segeln ausgestatteten Dehler 30 OD seine Klasse gewinnen konnte.
Was ist das Silverrudder? Das Silverrudder die ist größte Einhand-Segelregatta der Welt. Schon der Ticketverkauf, der traditionell im März online stattfindet, ist ein Happening für sich. Oftmals sind alle 450 Tickets knapp einer Stunde restlos ausverkauft. Das schaffen sonst nur die Stones auf einer ihrer Abschiedstourneen … In diesem Jahr war das nicht anders. Allerdings schafften es wegen der stürmischen und sehr schwierigen Wetterbedingungen in den beiden Wochen vor Start der Regatta nur etwa 380 Teilnehmer an den Start ins dänische Svendborg. Dennoch: Der vollgepackte Hafen ist immer wieder ein beeindruckender Beweis dafür, wie beliebt das Silverrudder bei Seglern in ganz Europa ist!
Die Boote treten in sieben Kategorien gegeneinander an. Das Besondere ist hierbei, dass sich diese Kategorien nur auf die Bootslänge beziehen und keine weiteren Aspekte der Yachten herangezogen werden. Gesegelt wird also eben nicht nach Handicap oder irgend einer anderen Klassifizierung, sondern komplett „raw“ (wie es manche Segler nennen) gegen vergleichsweise gleichlange Yachten. In den sieben Kategorien sammeln sich dann Segler in Kielbooten von nur 18 Fuß Länge bis zu Yachten von 50 Fuß. Dieses klassenfreie Rennkonzept erfreut sich großer Beliebtheit und birgt ein gewisses „Suchtpotenzial“. Das mag eine Erklärung des Erfolgs dieser Regatta sein: Ehrliches Matchracing, vollausgestattete Cruiser gegen stripped-down Racer!
Der Schlüssel zum Erfolg beim Silverrudder: Wetter + Revierkenntnis
„Erfolg“, das ist für jeden Menschen natürlich etwas anderes. Beim Silverrudder ist es allerdings so, dass allein das Ankommen schon der Erfolg ist. Nicht umsonst hat sich um das Finisher-T-Shirt des Silverrudder ein kleiner Kult entwickelt. Denn allein und non-stop die knapp 140 Seemeilen rund um die dänische Insel Fünen zu meistern, diese Prüfung durchzuhalten, den Widrigkeiten von Wind, Welle, Strömung und Flauten zu widerstehen, das ist die eigentliche Leistung beim Silverrudder. Das Rennen wird vor allem gegen sich selbst gesegelt! Neben viel Durchhaltevermögen (es gibt durchaus Teilnehmer, die länger als 40 Stunden unterwegs sind!) zählen beim Silverrudder zudem vor allem Revierkenntnisse und die Wetterplanung.
Bei beidem hilft die professionelle Orga des Rennens: Bei der ausführlichen, zweistündigen Steuermannsbesprechung am Vorabend gibt auch 2025 ein Meteorologe (und selbst Segler) detaillierte Einblicke in das zu erwartende Rennwetter. Wichtig: Neben dem Wind sind beim Silverrudder vor allem die Strömungsverhältnisse bei bestimmten Abschnitten entscheidend und auch, wann man dort eintrifft. Zudem schläft vor allem in den frühen Morgenstunden oft der Wind ein. Skipper, die das Rennen ernsthaft angehen, erstellen für ihre Boote individuelle Routings, die auf den Wetter- und Performancedaten der Yachten basieren. Oft hört man dann in den Gesprächen hier und da, wann man an diesem oder an jenem Waypoint vorbei sein sollte …
Für QUANTUM SAILS Sven Krause und die übrigen 299 Starter begann das Rennen um die Insel Fünen am Freitagmorgen bei frischem Südwind. Der Start wurde live auf YouTube übertragen, wobei unser dänischer QUANTUM SAILS-Kollege Søren Andersen aus dem Kopenhagener Loft als Kommentator dabei war. Frischer Wind mit Böen bis zu 24 Knoten aus Südwest bedeutete, dass die bis zu 100 Yachten pro Start eine vergleichsweise einfache erste Passage bis zum Ausgang des Svendborg Sund hatten. Anders als im Vorjahr, als das eine aufregende Kreuz war! Die ersten Schiffe setzen bereits auf dem Weg zum Thurø Rev Spinnaker oder Gennaker und halsten dan Richtung Norden. Bis zur Grßen Belt-Brücke war es dann ein schneller Ritt ent lang der Ostküste der Insel. Ab der Brücke wurde der Wind dann spitzer und Code Zeros waren auf den meisten Booten die Segel für die kommenden Stunden. An der Nordspitze bog der Kurs dann nach Osten ab. Zunächst war es ein 2 Sail-Reach und ab der Insel Æbelø eine Kreuz zum Eingang des Kleinen Belts bei Strib. Dabei nahm der Wind kontinuierlich ab und ein 20 Grad-Linksdreher war in die Strategie auf diesem Teilstück zu berücksichtigen.
Der Großteil der Flotte konnten den kleinen Belt passieren, bevor die Strömung kenterte und ab ca. 0130h gegenan lief. Der Wind drehte weiter nach links, sodass auch die 30 Meilen nach Süden zu einem langen Am-Wind-Abschnitt wurden. Die Bedingungen wurden zum Schluss für alle Teilnehmer sehr schwierig. Denn als die Sonne aufging, wurde die Brise sehr unbeständig. Jetzt galt es, aufmerksam nach den Windfeldern Ausschau zu halten! Währed es in der Dunkelheit anh der Küste noch bestädigen Wind gab, wurde der von der aufgehenden Sonnen in Landnähe aufgesogen und nur weit draussen gab es noch einen Brisenstrich mit 10 bis 12 Knoten Wind. Aber auch wer den Strich bis Lyø geritten war wurde spätestens am Eingang zum Svendborg Sund von der Flaute gefangen. Die letzten Meilen bis zum Ziel waren vor allem für die führenden Boote sehr lang und zäh.
Erfolg für QUANTUM SAILS-Boote beim Silverrudder 2025!
Laut Finisher-Listen sind auch in diesem Jahr die allermeisten Starter angekommen: Viele von ihnen bekannte Gesichter und Kunden von QUANTUM SAILS, was uns sehr freut! Sie alle haben sich das Finisher-Shirt, das so viel bedeutet, verdient. Wir beglückwünschen alle Finisher herzlich! Zwei Boote, die mit Segeln von QUANTUM SAILS unterwegs waren, konnten sich sogar in ihren jeweiligen Klassen als Sieger behaupten: In der Gruppe der Mini-Kielboote konnte sich Gyorgy Juhasz auf seiner FLAAR 24 den Sieg sichern. Bei den Kielbooten Small war es wieder einmal Max Gurgel auf der DEHLER 30 od PLAYHARDER, der seine Gruppe dominierte. Herzlichen Glückwunsch!
Sven Krause war in der Kategorie Keelboats Medium angetreten. Und das, wie immer, mit dem Familienkreuzer, einer Comfortina 32 aus dem Jahr 1985. Sven beendet sein drittes Silverrudder auf dem 52. Platz nach 27.17 Stunden und 4.18 Stunden hinter dem Erstplatzierten in Medium und 2.5 Stunden vor der nächsten Comfortina 32.
Nach dem Silverrudder ist vor dem Silverrudder!
Zum ersten mal engagierte sich QUANTUM SAILS als Sponsor beim Silverrudder. Für Sven Patrick Krause ist dies eine wichtige Botschaft: „Die Kameradschaft bei diesem Rennen, das Zusammenspiel und der herzliche Umgang aller Teilnehmer miteinander ist eigentlich genau das, was wir am Segeln so sehr schätzen. Das zu unterstützen ist uns besonders wichtig.“ Durch die Tätigkeit der Sponsoren kann das hohe Level der Organisation und Betreuung des Rennens gewährleistet werden. Außerdem erhalten alle Teilnehmer des Silverrudders einen 20%igen Rabatt für ihren nächsten Segelkauf bei QUANTUM SAILS – denn eines ist klar: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen! Diese Regatta macht süchtig … fast alle Teilnehmer werden „Wiederholungstäter“.
Sie hat nun auch das Rennfieber gepackt? Der Startplatzverkauf für das Silverrudder 2026 startet am 18. März 2026. Ein Termin, den Sie sich unbedingt im Kalender dick und in rot markieren sollten! Wie Sie bis dahin Ihr Boot oder Ihre Yacht renntauglich bekommen, welche Segel-Garderobe sinnvoll ist und wie Sie Ihre Skipper-Fähigkeiten in den nächsten 12 Monaten bis zum Start des nächsten Rennens auffrischen und ausbauen können, dabei hilft Ihnen unser QUANTUM SAILS-Loft in Flensburg natürlich gern: Wir begrüßen Sie hier herzlich im Kreise der Silverrudder-Segler.
