by Lars Reisberg Lars Reisberg

Fasern bis zum Mond: XRP-Laminatsegel auf dem Vormarsch

Segel-Revolution durch UPE-Fasern (Dyneema) und X-Ply-Gelege

Das Angebot an modernen Segeltuchen für Ihre Yacht ist immens: Dabei fliegen allenthalben Fachbegriffe und englische Markennamen ebenso wild durch den Äther, wie fantastische Produktversprechen. Und das alles noch zum besten Preis! Wir möchten in diesem Artikel eine ganz besondere Gruppe moderner Laminat-Segel näher beleuchten und den Begriffs-Salat für Sie etwas transparenter machen.

Sven Krause, seit über 40 Jahren Segelmacher und Chef von QUANTUM SAILS Germany, hat vielen seiner Kollegen eines voraus: Er hat nicht nur jahrzehntelang in kleinen und größten Segelmachereien gearbeitet, sondern war auch einige Jahre beim Segeltuchproduzenten Dimension-Polyant in Krefeld tätig. Dort hat er spannende Themen wie Ultrabond- und Q-Bond entwickelt und war tief in die Entwicklung und Produktion von Membransegeln („D4“) involviert. Daraus wurden in der Folge Produkte wie Elvströms EPEX, Doyles Stratis und Quantums Fusion M entwickelt. Das gibt Sven Krause eine Erfahrungsschatz, der zumindest in der deutschen Segelmachergemeinschaft einzigartig ist.

Doch zurück zum Thema Segeltuche: „Zwar produzieren wir unsere Grandprix- und Highend-FUSION M-Tuche selbst“, sagt Sven. „aber gewebte Tuche und so genannte Rollenware für triradial geschnittene Segel beziehen wir von den führenden Segeltuchherstellern Dimension-Polyant, Contender oder Challenge. Seit neuestem auch von NTG. Wir wählen die geeignetsten und besten aus und benutzen die für unsere so genannten Panel-Segel.“ Panel-Segel sind im Segelmacher-Sprech die Segel, die aus einzelnen Bahnen zusammengefügt werden.

Nach wie vor top: Triradial!

Triradial geschnittene Segel sind trotz der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte noch immer eine sehr gute Alternative für kleinere und mittelgroße Segelyachten bis etwa 50 Fuss, die gute Performance, Performance-Lebensdauer und einfaches Handling suchen. In diesem Bereich steht eine riesige Auswahl von Spezialgeweben und laminerten Segeltuchen zur Auswahl. Den Überblick und die Vor- und Nachteile der Tuche haben nur echte Fachleute.

Triradial-Segel-Vorsegel-Rollgenua
Triradial konstruiertes Vorsegel
Fullbatten-Grosssegel
Triradial geschnittenes Großsegel

Gerade bei den Cruising-Laminaten gibt es sehr viele unterschiedliche Qualitäten. Fast alle Namen sind 3-Buchstaben-Kombinationen: DCX, CDX, CSL, XRP oder ZZ  – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wenn wir von Cruising-Laminat reden meinen wir einen mehrschichtigen Aufbau: In der Mitte sind die tragenden Fasern eingebettet, die in der Hauptlastrichtung (in Kettrichtung oder 0°) die Kräfte aufnehmen. Flankiert und unterstützt werden diese Fasern von so genannten X-Ply-Fasern. Die sind in bestimmten Winkeln zur Kettrichtung angelegt und sollen jene Kräfte absorbieren, die in einem triradialen Bahnenlayout nicht 100%ig berücksichtigt werden können. Des Weiteren besteht die Komposition meist aus einer, selten aus zwei Folienschichten, die gern auch als „Mylar“ bezeichnet werden. Alle Cruising-Laminate haben auf beiden Aussenseiten robuste Gewebe, die zur Festigkeit beitragen, das Segeltuch in erster Linie aber gegen mechanische Schädigungen durch Scheuern und Reiben schützen sollen.

Segeltuch-Cruising-Laminat-Aufbau-Konstruktion
Schematischer Aufbau eines Laminattuches für Fahrtenyachten.

Mit UPE einen Schritt voraus

Laminierte Tuche für Fahrtenyachten („Cruising-Laminate„) sind aus verschiedenen Gründen lange lediglich mit Polyester-Fasern gefertigt worden. Polyester, auch als „Dacron“ bekannt, ist langlebig und bringt alle Eigenschaften mit, die es für diesen Einsatz braucht. Darüber hinaus ist es kostengünstig zu produzieren. Natürlich gibt es Fasern, die bessere Dehnungseigenschaften haben als Polyester. Die bisher verwendeten Alternativen sind jedoch Knickemfindlich oder vertragen keine Sonne. Das macht solche Fasern ungeeignet für den Einsatz im harten Cruising-Einsatz. 

QUANTUM SAILS hat mit XRP-Laminaten eine deutlich verbessertes Laminat-Serie im Angebot. Die XRP-Reihe umfasst eine Palette von ähnlich konstruierten Tuchen für Fahrten- aber auch Regattasegler. Innovativ bei allen XRP-Laminaten ist der Anteil von UPE-Fasern als Insert in der Kettrichtung. UPE (Ultra Poly Ethylen) ist nichts anderes als Dyneema – die stärkste von Menschen produzierte Faser! UPE oder UHMPE wurde lange unter dem Namen Dyneema angeboten. Dabei ist Dyneema der Markenname des ursprünglich größten Herstellers von UPE-Fasern. Und war lange ein teures und knappes Gut. Mittlerweile ist UPE aber auf dem Markt in großen Mengen zu erschwinglichen Preisen verfügbar. Wir setzen UPE deshalb vermehrt auch in Fahrtenlaminaten ein.

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Eine XRP-Genua von QUANTUM SAILS

Die Vorteile von UPE sind überzeugend: Es ist die stärkste von Menschen produzierte Faser. Sie ist so fest, dass man sie von der Erde zum Mond spannen könnte, ohne dass sie unter dem Eigengewicht zerreissen würde. Kein anderes bekanntes Material ist dazu imstande! 

XRP Cruise UPE-Laminattuche haben einen Faseranteil von 25% UPE in der Hauptbelastungsrichtung. Damit sind sie deutlich stärker als ein reines Polyester-Laminat. Für diesen Festigkeitsvergleich benutzen Segeldesigner die so genannte 1%-Kennzahl: Sie besagt, wie viel Zugkraft erforderlich ist, um das Material 1% zu dehnen. Je größer der 1%-Wert, umso dehnungsfester ist das Tuch. XRP mit UPE-Anteil ist vielen anderen Tuchen auch in dieser Hinsicht deutlich überlegen. Deshalb können wir Groß- oder Vorsegel mit XRP Cruise leichter bauen als zum Beispiel mit Dimension-Polyants DCX-Laminat.

Neues X-Ply als Game Changer

Neben der Einführung von UPE in den Bereich der Cruising-Laminate stechen unsere XRP-Laminate durch ein weiteres Merkmal hervor: XRPs innovatives X-Ply-Gitter. 

Als X-Ply bezeichnen wir Gelege oder Fasern, die in einem bestimmten Winkel zur Kettrichtung eingebracht werden. Das Verfahren ist ein Inline-Prozess. Die X-Ply-Fasern werden also im laufenden Produktionsprozess mit einem rotierenden Gatter eingebracht – ein komplizierter Prozess. Man kann nachvollziehen, dass größere Winkel zwischen X-Ply- und Kett-Fasern die Produktion verlangsamen und teurer machen. In den meisten Produkten findet man deshalb nur X-Ply mit 13° oder 20°-Winkel zur Kettrichtung. Die XRP-Laminate haben jedoch dichte X-Ply-Gelege, die 20° zur SCHUSS-Richtung geneigt sind! Das ist eine entscheidende Verbesserung, weil damit auch die Querrichtung des Tuches (90° oder Schuss-Richtung) deutlich verstärkt wird.

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Faserverbund mit X-Ply Gitter und Polyester/UPE-Fasern im XRP Cruise Black-UPE-Segel.

Sven Krause: „Alle Erfahrung aus 40 Jahren Segelmachen und Segeldesign lehrt mich, dass eine solche Konstruktion nicht nur gut performen wird, sondern auch ein überlegene Performance-Lebensdauer hat. Die Vielzahl der Kreuzungspunkte der unterschiedlichen Faserrichtungen erzeugt einen starken Materialverbund, der Zugkräfte aufnimmt, ohne in der Querrichtung nennenswert zu verformen.“ Das enge Gitter des XRP-X-Plys mit seinen kräftigen Fasern ist ein echter Game Changer. Ausser DCX von Dimension-Polyant bringt kein Cruising-Laminat solche Eigenschaften mit. Allerdings punktet XRP Cruise zusätzlich mit seinem beschriebenen Anteil von hochfesten UPE-Fasern!

Worum geht es bei der Segelentwicklung überhaupt?

Anfangs, wenn Segel neu sind, sieht noch alles gut aus an Bord. Doch je nach Nutzungsintensität und Wetter verlieren die Segel mehr oder weniger schnell ihr ursprüngliches Profil. Bei gewebten Segeltuchen passiert das relativ schnell. Bei Laminaten hängt das von der Konstruktion ab. Formverlust bedeutet Leistungsverlust: Die Profiltiefe rutscht nach achtern und das Segel twistet nicht mehr wie es soll.

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Wie lange bleibt ein Segel in Form?

„Segelmacher wollen Segel bauen, die möglichst lange formstabil bleiben“, sagt Sven Krause, „leider sind die zahlreichen Anforderungen, die an Segeltuche gestellt werden, so widersprüchlich, dass es das perfekte Material noch nicht gibt. Wirklich jedes Tuch, auch das teuerste, hält nicht ewig und ist lediglich der bestmögliche Kompromiss. Diese beste Lösung für jede Anwendung und jedes Budget zu finden, ist unser Job als Segelmacher“.  

Vom Chef getestet – und für sehr gut befunden!

Und seinen Job nimmt er ernst: Sven Krause ist nicht nur aufgrund seiner Berufserfahrung aus der Zeit beim Tuchhersteller Dimension Polyant und über 40 Jahren Segelmacherei ein „wandelndes Lexikon“, sondern auch, weil er auch seit weit mehr als 40 Jahren aktiv segelt. „Um ehrlich zu sein habe ich das Fahrtensegeln erst vor vier oder 5 Jahren für mich entdeckt,“ gibt Sven zu, „davor bin ich jahrzehntelang nur Regatten gesegelt. Inshore, Offshore – auf allen Schiffsgrößen. Jetzt genießen wir es sehr, die Ostsee noch besser kennenzulernen.“ Aber da die Katze das Mausen nicht lassen kann, hat Sven sich kürzlich seine dritte Teilnahme am Silverrudder gesichert. 

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Sven Krause beim Silverrudder: Mit QUANTUM XRP!

An Bord des eigenen Schiffes testet er sehr ausgiebig die Tuche der XRP-Serie. Großsegel, Genua und Fock sind aus XRP-Cruise-UPE-Black während die große Regatta-Genua aus XRP Ultra Aramid gefertigt ist. Sven beobachtet die Entwicklung seiner Segel sehr sorgfältig und macht regelmäßig Fotos der Segelprofile für Auswertungen mit spezieller Software. „Dadurch kann ich sagen, dass die XRP-Konstruktionen auch nach drei intensiven Jahren kaum altern, was das Profil betrifft. Die Segel schrumpfen trotz intensiver Benutzung kaum und die Profiltiefe bleibt dort, wo sie hingehört“, berichtet Sven von seinen Analysen.

Upcycling: Ihre alte PET-Flasche im Hochleistungs-Laminat

Ein weiterer sehr positiver Aspekt der XRP-Tuchfamilie betrifft Nachhaltigkeit. In den XRP-Laminaten von QUANTUM SAILS werden beispielsweise die Folien aus recycelten PET-Komponenten wie zum Beispiel Trinkflschen hergestellt. Laminiert wird PFAS-frei – die schädlichen „Ewigkeits-Chemikalien“ konnten wir aus Rezepten und Prozessen eliminieren. Auch die Polyester-Fasern in Segeln der QUANTUM SAILS Eco-Serie werden zu 100 % aus Recycling-Materialien hergestellt. 

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Unsere Eco-Series ist nachhaltig. Echt!

Der Kreis schließt sich: Segel, die nach den neuesten technologischen Erkenntnissen gefertigt werden, hochwertige Materialien wie UPE/Dyneema enthalten und darüber hinaus effizient und effektiv produziert werden.

QUANTUM SAILS XRP-Fahrtenlaminate und Regattasegel sind preislich attraktiv und werden so nachhaltig produziert, wie es uns möglich ist. Und das gesammelte Knowhow der Quantum Sails-Crew sorgt für besonders schnelle und langlebige Segel!

XRP-Vorteile auf einen Blick:

  • hochfeste UPE-Fasern
  • spezielles X-Ply sorgt für anhaltende Profiltreue
  • nachhaltig produzierte Komponenten (Fasern, Folien)
  • PFAS-freie Lamination
  • attraktives Preisniveau

Interessieren Sie sich für eine Kalkulation einer XRP-Segelgarderobe für Ihr Boot? Kontaktieren Sie uns bitte gern für eine unverbindliche Beratung und Kalkulation.

XRP - Übersicht Cruising- und Racing-Tuche

by Lars Reisberg Lars Reisberg

Jahres-Meeting der QUANTUM SAILS-Lofts in Flensburg

Neue Segeltrends und Ausblick auf 2025

Bereits Anfang Dezember hatten wir nach Wees bei Flensburg ins deutsche Quantum Sails-Hauptquartier eingeladen und freuten uns, dass viele Kollegen aus den Partner-Lofts gut gelaunt und teilweise schon in Weihnachtsstimmung unserer Einladung gefolgt sind.

An sich sind solche Jahresmeetings nichts Besonderes, Ihre eigene Firma wird dies sicherlich in der einen oder anderen Form auch für Sie und Ihre Kollegen durchgeführt haben. Es sind weniger die Rückblicke, da oftmals nur intern spannend, als die Ausblicke, die wirklich von Interesse sind. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel vermitteln, was Sie von Quantum Sails in 2025 erwarten dürfen, denn es kommen einige sehr spannende Dinge!

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Die Kollegen aus den QUANTUM SAILS Lofts in Flensburg

Grundsätzlich, so Krause in Übereinstimmung mit den Kollegen, freuen wir uns als Segelmacher über steigendes Interesse der Segler an guten Tuchen. Das mag an den überaus hohen Neuboot-Preisen liegen, die bei vielen Seglern den Kauf einer neuen Yacht zunächst uninteressant werden lässt und damit dann Ausgaben für neue Segel für das vorhandene Boot frei macht. Oder es liegt an dem zunehmend steigenden Informationsgrad der Segler: „Immer mehr Anfragen lassen darauf schließen, dass sich die Segler intensiver mit Segelphysik, Segeltrimm und damit auch mit Segeltuchen und verschiedenen Arten der Segel beschäftigen.“, so Krause: „Neben Dacron als Standardsegel gibt es eine ganze Palette von interessanten Alternativen, die maßgefertigt genau zum jeweiligen Boot der Kunden passen – und die dann deshalb sofort und umfassend den Segelspaß erhöhen!“ Eine gute Ausgangslage für 2025 also.

Die Power von QUANTUM IQ-Technology: Segelplanung 2.0

Warum maßgefertigte Segel so einen großen Effekt haben, erklärt Sven Krause unter anderem mit der Quantum Sails iQ-Technologie, dem Designtool für unsere Segel-Designer. „Dieses Paket vereint das weltweite technische Knowhow von QUANTUM SAILS in einer mächtigen Software!“, sagt Sven: „Dieses Tool hat neben einer umfassenden Datenbank sehr leistungsfähige 3D-, FEA- und CFD-Komponenten, die es unseren Designern ermöglichen, die Segel der Kunden äußerst präzise zu modellieren und zu optimieren.“

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iQ-Analyse der Segel von Boris Herrmanns MALIZIA von 2019

Was früher nur den Profis von Volvo Ocean Race, Vendée Globe & Co vorbehalten war, ist nun theoretisch von jedem QUANTUM SAILS-Loft abrufbar. „Wenn man sich also vorstellt, dass dieser riesige Erfahrungsschatz in jeden Satz Fahrtensegel einfließt, dann wird schnell deutlich, worin der Nutzen für alle Segler besteht.“, meint Sven: Höhere Geschwindigkeiten, weniger Verschleiß und damit längere Haltbarkeit durch die Eliminierung von möglichen Schadens-Hotspots sowie eine bessere Integration der Segel in das Gesamtsystem des jeweiligen Bootes.

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Berechnetes Segel-Shape vs. echtes: Unheimlich präzise!

Dass das ein Gewinn für Jedermann ist, liegt also auf der Hand. „Es ist eines meiner Ziele für das kommende Jahr, dass wir auch dem normalen Fahrtensegler vermitteln, welchen Nutzen und Mehrwert Quantum Sails allen Kunden bietet. QUANTUM iQ ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Faktor.“, sagt Sven Krause. QUANTUM SAILS ist eben nicht nur für den Grandprix-Regattasegler interessant, sondern bringt spürbare Vorteile für alle Bootsbesitzer.

Formel 1-Technologie für Normal-Segler

Natürlich ist QUANTUM ohne Regatta undenkbar. Das Engagement mit AMERICAN MAGIC im America’s Cup und QUANTUM RACING in der TP52 SuperSeries, um nur die herausragenden Projekte zu nennen, ist für uns das, was die Formel 1 für die Autokonzerne ist: Ein wichtiges und wertvolles Test-Umfeld für neue Technologien, Materialien, Laminate und Produktions-Methoden. „Im Grandprix-Bereich werden Grenzen erreicht und überschritten – Produkte, die dort unter diesen extremen Bedingungen funktionieren, werden so für den Einsatz von Normal-Seglern optimiert.“, erklärt Sven Krause. Es gibt aber auch ein „Dazwischen“.

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"AMERICAN MAGIC" bei full speed

Die „Jedermann-Regatten“ im Einhand und Double-Handed-Bereich boomen seit einigen Jahren. Das Silverrudder beispielsweise ist die größte Einhandregatta der Welt – und immer mindestens ebenso schnell ausverkauft wie eine neue Abschiedstour der Rolling Stones. Das riesige Interesse der Segler an diesen unkomplizierten Veranstaltungen ist ein Wegweiser. Und wie viele andere Bootseigner ist auch Sven Krause selbst Teil dieser Bewegung. Er kann also mitreden.

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Sven Krause beim Silverrudder 2024

Sven Krause hat mit seiner Comfortina selbst schon zweimal am Silverrudder teilgenommen. Eine wunderbare Erfahrung, die seine mehr als 40 Jahre Erfahrung auf allen Ebenen des Regattasegelns ergänzen. „Es ist wie immer eine intensive Auseinandersetzung mit Wind, Strömung, Segeltrimm und Wettertaktik“, sagt Sven. „Nur eben, dass man alles allein verantworten muss. Das macht die Sache besonders spannend.“ Und da man auf jedem Törn und vor allem bei jeder Regatta etwas lernt, gab es auch in der vergangenen Saison wertvolle Erkenntnisse. Wir werden an anderer Stelle von Svens Vorbereitungen und Erfahrungen, insbesondere mit AWA-Segeln, genauer berichten.

Trends in der Segelentwicklung

Was gibt es Neues am Horizont? Ein großer Trend bei der Segeltuch-Entwicklung ist der Ersatz schädlicher Ewigkeits-Chemikalien durch verträglichere Rezepturen. Und der stetige Ausbau des Anteils an recycelten Materialien. Beides ist in unseren Segeln der Eco-Serie schon Realität. Darüber hinaus ist die Entwicklungsabteilung von QUANTUM SAILS dabei, die nächste Generation Fusion M-Segel zu entwickeln. Die ersten Segel sind getestet. Wann das neue Produkt kommt und ob es dann noch Fusion M heißen wird – das konnte während des Meetings noch nicht verraten werden.

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Sven Krause bei der Produktschulung

Nicht mehr so geheim sind die stetigen Verbesserungen, die vor allem in der Produktion der Quantum Fusion M-Segel vom Grandprix-Bereich Stück für Stück auch für andere Produktgruppen unterhalb der „Formel 1“ übernommen werden. Intern als „iPure“ bezeichnet, ist das ein ganzes Paket von Innovationen, die Fusion M-Segel noch leichter, formbeständiger und langlebiger machen. Darüber hinaus erscheinen die mit iPure-Komponenten gefertigten Segel geradezu monolithisch: Kaum sichtbare Verstärkungen oder nachträglich aufgenähte Bauteile stören die Optik oder Aerodynamik. Das ist pures iPure!

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Nahaufnahme des Fasergeleges eines FUSION M-Segels

Nicht mehr so geheim sind die stetigen Verbesserungen, die vor allem in der Produktion der Quantum Fusion M-Segel vom Grandprix-Bereich Stück für Stück auch für andere Produktgruppen unterhalb der „Formel 1“ übernommen werden. Intern als „iPure“ bezeichnet, ist das ein ganzes Paket von Innovationen, die Fusion M-Segel noch leichter, formbeständiger und langlebiger machen. Darüber hinaus erscheinen die mit iPure-Komponenten gefertigten Segel geradezu monolithisch: Kaum sichtbare Verstärkungen oder nachträglich aufgenähte Bauteile stören die Optik oder Aerodynamik. Das ist pures iPure!

Immer noch on top: Fusion M

Auch ohne iPure sind alle Fusion-Membransegel von QUANTUM SAILS natürlich noch immer absolute Spitzenqualität! „Unsere Aufgabe ist es, die Vorteile der Fusion-Technologie den Kunden noch besser zu vermitteln“, so Sven, denn auch im oberen Segment ist der Preisdruck durch den Wettbewerb spürbar. Dass vermeintlich vergleichbare Segel bei anderen Marken bis zu 20 Prozent preiswerter angeboten werden und uns Kunden kostet, ärgert ihn: „Viele der dort als Hightech angebotenen Produkte können ja eben nicht mit unserem Fusion M mithalten!“ Das hat viele Gründe.

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Fachgespräche in den Pausen.

So werden beispielsweise die Fasern von Quantums Fusion M-Segeln mit einer Vorspannung verlegt: „Man sieht es bei genauem Hinsehen den Konkurrenzprodukten deutlich an: Zwar werden diese dann als einteilige Segel hergestellt, was auf dem ersten Blick attraktiv erscheint. Aber wer genau hinschaut sieht, dass die Fasern dort nicht unter Spannung eingebettet sind. Die Folge: Diese Segeltuche dehnen sich unter Last ein wenig. Erst dann nehmen die Fasern die Lasten auf. Das ist nicht optimal. Fusion M-Segel werden zwar nicht einteilig gefertigt, dafür aber nehmen die Carbon- und Aramid-Fasern die Kräfte im Segel sofort auf, das designte Segelprofil bleibt optimal. „Außerdem erlaubt uns die Fertigung in Sektionen, eine optimale Lamination zu erzielen“, ergänzt Sven Krause, „das ist bei einteiligen Verfahren technisch nicht umzusetzen.“ 

Als weiteren Aspekt führt Sven den Punkt an, dass im Fusion M-Verfahren das designte Segelprofil erst nach der Lamination übertragen wird. Die unkontrollierbare Schrumpfung des Materials durch die Hitze des Laminierens spielt daher bei der Produktion eines Fusion M-Segels keine Rolle. Daher sind unsere immer die exakte Replikation des Computerdesigns!

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Details eines Fusion M6-Großsegels. Gut erkennbar: die komplexe Faser-Matrix mit zahllosen Überkreuzungen. Bonus: Einlaminierte Lattentaschen.

Ein weiterer Aspekt sind die Querkräfte: In vielen Konkurrenz-Laminaten sind keine oder nur wenige so genannte Transverse- oder X-Ply-Fasern vorhanden, welche ein iostropisches, dauerhaft formstabiles Fasergelege erzeugen. Daher sind solche Segel kaum in der Lage, Verformungen durch Alterung lange zu widerstehen. „Bei QUANTUM SAILS Fusion M-Laminaten kann man diese aufwändigen Fasergitter dann sehr deutlich erkennen“, so Sven: „Auch bei XRP-Laminaten ist ein ähnliches Fasergelege integriert.“

All das kostet natürlich und macht am Ende wahrscheinlich einen Preisunterschied aus, die QUANTUM SAILS teurer machen als manches Produkt des Wettbewerbs: „Wir müssen besser erklären, warum unser Fusion M genau so hergestellt wird und nicht anders. Es gibt zwar neuere Produkte, aber die sind nicht zwangsläufig besser. Im Gegenteil!“ Wir werden im kommenden Jahr noch mehr in der Kommunikation, der Mitarbeiterschulung und auch in der Kundenberatung daran arbeiten, diese Unterschiede für Sie klar herauszustellen.

Noch mehr persönlicher Service von QUANTUM SAILS – in ganz Europa!

Viele unserer Kunden sind zwar in der Nähe unserer deutschen QUANTUM-Loften ansässig, andere haben ihre Yachten aber in weiter entfernten Revieren liegen. Eigner in den Häfen der Adria, der Cote d´Azur oder auch in Spanien sind oftmals versucht, lokalen Segelmachern vor Ort ihr Vertrauen zu schenken. „Wir wollen und müssen daher auch noch stärker kommunizieren, dass wir über das internationale QUANTUM SAILS-Netzwerk fast überall persönlichen und schnellen Service vor Ort bieten können“, sagt Sven. Und das dann sogar effizienter: „Wir sprechen Deutsch, wir kennen den Kunden, wir kennen seine Segel. Mit Hilfe unserer Quantum-Kollegen in vielen Loften in Europa können wir fast überall hervorragenden Support bieten.“

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Dürfen wir Ihnen in 2025 auch eine Segeltasche schnüren?

Die lokale Ausrichtung unserer QUANTUM SAILS-Lofts an den wichtigen Segel-Hotspots der Ostsee ist das eine, so Sven, „dass wir aber einem anspruchsvollen Segler den gleichen Service auch in Palma, Trogir oder Korfu bieten können, müssen wir noch besser vermitteln.“

Dass das stimmt, sehen wir nebenan im Loft aktuell an einem schönen Gennaker, den wir kürzlich von einer Kundenyacht aus Valencia per Express-Sendung ins Loft gesandt bekommen haben: Das Vertrauen in unsere Arbeit wird Eignern in Spanien ebenso geschätzt wie von Seglern in Kiel.

Sehen wir uns in Düsseldorf?

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Halten Sie nach diesem Stand Ausschau: Halle 10, Stand G60!

Wir möchten Sie einladen, uns in Düsseldorf auf der Boot zu besuchen: Vom 18. bis 26. Januar treffen Sie uns in Halle 10 am Stand G60 – Sven Krause und die Kollegen aus den Lofts ebenso wie unsere internationalen Fachleute. „Wir haben fast alle Segeltuche und Materialien am Stand, Leichtwindsegel und Furling-Technologien“, so Sven Krause: „Wir bieten umfassende Beratung und Infos zu neuen Segeln von QUANTUM SAILS – für alle Regatta-Segler, Performance-Cruiser, Blauwasser-Segler oder zu welcher Gruppe Sie sich zählen. Wir freuen uns auf Sie! Kommen Sie vorbei!“

by Lars Reisberg Lars Reisberg

Vendée Globe-Fieber mit QUANTUM SAILS!

QUANTUM SAILS im Vendée Globe-Rennen mit Oliver Heer und Sebastien Marsset

Verfolgen Sie auch mehr oder weniger regelmäßig den Vendée Globe-Tracker in der App oder auf den verschiedenen Yacht-Seiten? Diese längste und wohl faszinierendste aller Offshore-Regatten gilt als der Mount Everest des Segelsports!

In diesem Jahr sind zwei IMOCA-Rennyachten mit Segeln von QUANTUM SAILS ausgerüstet: Zurzeit befinden wir uns in der Mitte des Rennens. Die beiden Teilnehmer Sebastien Marsset und Oliver Heer behaupten sich im hinteren Dritten des Feldes. Das ist kein Zeichen für eine schlechte Leistung oder gar „langsames“ Segeln. Das Feld ist in Foiler neuester Generation (wie zum Beispiel Boris Herrmanns MALIZIA) und nicht-Foiler aufgeteilt. IMOCAs ohne Foils sind meist Designs älteren Datums. Diese VG-Teilnehmer erfüllen sich mit der Teilnahme ihren persönlichen, lebenslangen Traum oder nutzen dieses Vendée Globe, um sich Publikum und Sponsoren für das nächste Rennen zu empfehlen – mit guten Leistungen und natürlich auch möglichst großer medialer Reichweite.

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Solide platziert: Oliver Heer und „TUT GUT“ am Tag 41 der Vendée Globe

Alle haben gemeinsam: Wer dem unerbittlichen Sturm der Brüllenden Vierziger widersteht – und sei es der Letztplatzierte – hat wahrlich Übermenschliches geleistet! Wir haben mit Oliver Heer via Starlink (was an sich auch schon verrückt ist!) ein Interview geführt:

Warum hast Du Dich für Deinen IMOCA für die Segel von QUANTUM SAILS entschieden?

Oliver Heer: „Im letzten Sommer haben wir uns entscheiden, für unseren IMOCA „TUT GUT“ komplett neue Segel anzuschaffen. Dabei sprachen wir im Prinzip mit allen Anbietern, die Erfahrungen mit IMOCA-Rennyachten haben und auch schon Vendée Globe-Teams ausgestattet haben. Am Ende muss ich sagen, hat uns vor allem die absolut professionelle und auch auf menschlicher Ebene einwandfreie Betreuung durch das QUANTUM SAILS-Team in Lorient überzeugt. Richtig top!“

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Oliver Heer setzt beim Vendée Globe auf QUANTUM SAILS

„Was für meine technische Crew am Ende am meisten Ausschlag gegeben hat, war neben der Betreuung bei QUANTUM SAILS die überragende Qualität der Besegelung, und zwar durchweg. Und es gibt nur eine kleine Handvoll Segelhersteller weltweit, deren Segel die Robustheit und Langlebigkeit für ein Vendée Globe-Rennen mitbringen. Du musst Dir vorstellen, dass fast alle IMOCA-Teams in Lorient ansässig sind. Dazu kommen noch die vielen Mini- und Class 40-Segler sowie die großen Ultim-Teams. Wir sind ein vergleichsweise kleiner Rennstall mit einem überschaubaren Budget. Ich persönlich hatte da einfach auch Bedenken, dass wir sozusagen in der Prio „hinten anstehen“ würden bei anderen Segel-Marken, die für die großen, finanzstarken Teams arbeiten. Bei QUANTUM SAILS war das aber komplett nicht der Fall: Die Jungs behandeln jeden Kunden wie eine „Nummer 1“. Top Service, jederzeit erreichbar, offen für alle Fragen. Die sind sogar oft mit uns rausgegangen zum Testen und um zu schauen, wie ihre Segel stehen!“

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"TUT GUT“ ist ein nicht-foilender IMOCA mit Daggerboards

„Es ist aber nicht nur der Service: Es ist auch die Expertise. Sie wissen einfach, was sie tun. Es ist erstaunlich, wieviel Background-Wissen von den vielen Vendée Globes und auch anderen IMOCA-Rennen sich angesammelt hat und auch genutzt wird. Sie haben für alle Fragen einen Lösungsansatz. Aber wie gesagt, die enge, persönliche Beziehung zu den Segelmachern ist eigentlich das, was QUANTUM SAILS für mich ausmacht.“

Was müssen gute Segel für Dich leisten?

„An Bord der „TUT GUT“ fahre ich das volle Setup der erlaubten Segel: Großsegel, J3 und J2 Vorsegel und die Leichtwindsegel. Als wir mit den Segeldesignern bei QUANTUM SAILS ein Briefing erarbeitet haben, wie die neuen Segel gebaut werden sollen, stand für mich ganz oben auf der Liste eigentlich nur ein Wort: Zuverlässigkeit!“

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Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit sind Oliver Heer bei dieser Vendée Globe das wichtigste

„Mein oberstes Ziel für diese Vendée Globe ist, zu finishen. Ich will sicher ankommen! Das bedeutet, dass die Segel in erster Linie auf maximale Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit hin ausgelegt werden sollten. Im Laufe des Design-Prozesses der Segel muss man immer wieder Entscheidungen treffen, die entweder in Richtung Performance oder in Richtung Haltbarkeit gehen. Wenn mich also die Segelmacher von QUANTUM SAILS wieder gefragt haben, wie ich mich bei bestimmten Details entscheide, habe ich grundsätzlich immer die Haltbarkeit der Performance vorgezogen. Mein Großsegel hat vor dem Vendée Globe-Start beispielsweise zwei Atlantik-Überquerungen mitgemacht: Und es ist noch immer vollkommen beschädigungsfrei, hat ein tadelloses Profil und macht einen fantastischen Job!“

Wie sieht für Dich die generelle Strategie für die Vendée Globe 2024 aus?

„Wie ich oben schon sagte, mein großes Ziel ist es, anzukommen. Daher segle ich sehr konservativ und versuche vor allem keine dummen Fehler zu machen. Im übrigen haben wir uns in diesem Zusammenhang beispielsweise entschieden, den großen A2-Gennaker zu Hause zu lassen – also das große Downwind-Segel – und statt dessen einen kleinen A8 mitzunehmen. Die Idee ist, dass ich dann zumindest für Leichtwind noch ein Art „Crossover-Segel“ habe, falls ich eines der Hauptsegel verlieren oder zu stark beschädigen sollte. Ich möchte also ein allzu großes Loch in meiner Segel-Palette vermeiden.“

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Höchste Ansprüche und Belastungen bis an die Materialgrenze: QUANTUM SAILS halten

„Bis jetzt – klopf´auf Carbon – habe ich keinerlei Probleme mit meinen Segeln von QUANTUM. Es sind keine Beschädigungen oder sonst irgendwelche Auflösungserscheinungen zu erkennen. Daher bin ich sehr guter Dinge, dass meine Strategie funktionieren wird und … mal sehen, wo wir uns am Ende wiederfinden werden.“

Danke, Oliver Heer für diesen Einblick – umso faszinierender, dass wir beim Interview das Heulen des Windes, die überkommende Gischt und das Knarzen des Carbons hören konnten! Wir wünschen allen Vendée Globe-Skippern weiterhin ein aufregendes und vor allem sicheres Rennen!

Zurück zu QUANTUM SAILS:
Was sagt der Segel-Designer zu den IMOCA-Segeln?

Wir fanden Oliver Heer´s Ausführungen so interessant, dass wir einen der Top-Spezialisten für die Open 60 IMOCA-Klasse und die Vendée Globe-Projekte bei QUANTUM SAILS kontaktiert haben. Gildas Dubois ist eine Größe im Rennsport, selbst aktiver Regattasegler in der französischen Offshore-Szene und Segeldesigner bei QUANTUM SAILS.

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Segeldesigner Gildas Dubois bei QUANTUM SAILS in Lorient

Wir wollten als erstes wissen, was – wenn es denn einen gibt – der Unterschied seiner Arbeit ist, wenn der Kunde ein Vendée Globe-Setup bestellt oder einen Satz Fahrtensegel: „Zunächst muss man feststellen, dass so ein IMOCA bei der Vendée Globe ein komplett anderes Programm segelt. Wir sprechen hier von Windgeschwindigkeiten in einer Range von 5 bis 60 Knoten true wind. In diesem Bereich müssen die Segel funktionieren. Hinzu kommt, dass wir die Segel für einen IMOCA für Windwinkel zwischen 45 und 170 Grad entwickeln. Dann gehen wir jedes einzelne Segel durch und legen die Rahmenwerte fest: Wir wollen den Skipper und sein Vorhaben verstehen, seine Strategie und auch die Art, wie er segeln will. Oftmals sind auch schon Segel vorhanden, zu denen unsere neuen dann auch passen müssen. Das Boot selbst ist auch wichtig: Wir müssen den IMOCA als Ganzes verstehen, seine Vorteile und auch seine Schwachstellen. Erst dann können wir wirklich gute Vorschläge machen. Am Ende haben wir dann einen Segelsatz, wo alles ineinander greift und ein so genanntes Sail Chart, welches alle Segel und deren Einsatzbereiche grafisch und als Datensatz zeigt.“

Was sind für die Vendée Globe-Skipper die wichtigsten Aspekte der Segel?

„Für die meisten Teams sind die Themen Haltbarkeit und Beständigkeit sehr wichtig. Das bereitet ihnen die größten Sorgen. Andererseits müssen sie extrem auf das Gewicht achten, denn jedes Kilo weniger macht einen IMOCA schneller. Die Kunst dabei ist, die beste Balance zwischen diesen beiden Gegensätzen zu finden. Man darf nicht vergessen, dass so ein IMOCA ein sehr, sehr leistungsfähiges Boot ist – Rigg und Segel müssen enormen Belastungen standhalten, weshalb in die Segel-Entwicklung dann auch sehr viel mehr Daten einfließen, als bei einem normalen Fahrtenboot.“

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Computer-Berechnung von Rigg und Segel der IMOCA-Rennyacht FOUSSIER von Sebastien Marsset

„Wie ich eingangs sagte, ist der Einsatzbereich jedes Segel vorrangig, also welches Segel für welchen Wind und welchen Kurs genutzt werden soll. Da hat jeder Skipper oftmals seine ganz eigenen Vorstellungen. Diese und noch mehr persönliche Vorlieben und Wünsche fließen dann ins Design ein. Das geht bis in das kleinste Detail: So fährt Sebastien Marsset auf seiner „FOUSSIER“ beispielsweise am Vorliek des Großsegels eine extra Tape-Verstärkung, damit er sich – im Falle eines Falles – beim Auf- und Abstieg in den Mast unterwegs besser festhalten und absichern kann.“

Gibt es neben dem Design auch Unterschiede im Material der Vendée Globe-IMOCAs?

„Ja und nein. Komponenten, Rezepte und Verfahren, die in allen QUANTUM SAILS Fusion M-Segeln stecken, sind immer identisch. Es macht dabei keinen Unterschied, ob diese Segel dann für eine Regatta- oder eine Fahrtenyacht eingesetzt werden. Die Qualität ist immer gleich hoch. Der Unterschied ist tatsächlich nur der Design-Aufwand. Ein ganzer Segelsatz für eine 25.000 Meilen-Einhand-Regatta erfordert natürlich mehr Zeit als zum Beispiel Großsegel und Fock für eine 30 oder 50 Fuss-Fahrtenyacht. Dafür haben wir umfangreiche Daten und fertige Produktionsstandards.“

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CFD-Analyse für die foilende MALIZIA bei der letzten Vendée Globe

„Für Vendée Globe oder TP52 und andere Grandprix-Projekte mit den höchsten Ansprüchen (und Budgets) nutzen wir zudem alle Komponenten unserer iQ-Software. Dieses mächtige Tool kann das sogenannte „flying shape“ exakt simulieren. Wir können untersuchen, wie sich das Segel unter verschiedenen Windlasten und verändertem Segeltrimm verändern wird. Wenn wir dann etwas am Riggtrimm, 3D-Segeldesign, Faserlayout oder Faserorientierung ändern, zeigt iQ uns, ob das Segel effizienter, also schneller wird. IQ ist ein extrem leistungsfähiges System, mit dem wir die rein empirische Entwicklung früherer Tage hinter uns lassen und Segeldesign nahezu vollkommen datenbasiert und virtuell wird. Dennoch müssen wir mit unseren Kunden aufs Wasser und die Ergebnisse überprüfen – Segelmachen ist immer noch eine sehr komplexe Sache, die viel Wissen in vielen Bereichen erfordert. Und Erfahrung.“

Oliver Heer hat uns schon einen Einblick gegeben:
Wie sieht denn so ein Standard-Segelsatz eines IMOCAS aus?

„Das ist genau der Punkt! Da nicht nur die Skipper individuell und sehr unterschiedlich sind, sondern auch die IMOCAs selbst, kann man schwer einen „Standard“ definieren. Aber am Beispiel vom Sebastien Marssets nicht-foilenden Boot kann ich das gern einmal auflisten: Er segelt ein durchgelattetes Großsegel mit 160 Quadratmetern mit Squaretop und 3 Reffs, eine J2-Fock von knapp 90 Quadratmetern, dann die J3-Fock mit nur noch 40 Quadratmetern und eine Sturmfock mit 20 Quadratmetern, die er bei Bedarf fliegend setzen kann. Für Vorwindkurse hat er einen „Maulwurf“ an Bord, wie wir das Segel bei uns in Frankreich nennen: Ein großes J1.5-Vorsegel. Er kann dieses auch anstelle des J2 bei stärkerem Wind segeln. Denn J2 und das Großsegel sind die beiden wichtigsten an Bord, die müssen in jedem Fall heil bleiben!“

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Sebastien Marssets FOUSSIER mit FR0 - "Fractional Zero".

„Im Bereich der Reaching- und Downwind-Segel fährt er einen Code 0 mit circa 130 Quadratmetern und einen großen Reaching-Gennaker mit rund 210 Quadratmetern der am Mast-Topp gefahren wird. Das letzte und größte Segel ist der A2 Gennaker mit knapp 400 qm, der auf reinen Downwind-Kursen eingesetzt wird.“

IMOCAs werden von Generation zu Generation schneller:
Hat das auch die Segel verändert?

„Ja, absolut! Die immer höhere Geschwindigkeiten dieser Rennyachten haben zur Folge, dass sie mit einem immer kleineren scheinbaren Windwinkel segeln. Das gilt insbesondere für die Downwind-Segel. Das sieht man daran, dass der früher noch übliche A2-Gennaker fast komplett verschwunden ist, zumindest bei den modernen Foiling-IMOCAs. Zudem, ein 400 Quadratmeter-Segel ohne Furling-Technik einhand zu bedienen ist ziemlich … unmöglich.“

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Foils machen die IMOCAs nicht nur schneller, sie verändern auch das Segel-Setup

Bis zu welchem Grad kann ein Vendée Globe-Skipper das Segel reparieren?

„Ich würde sagen, solange die Struktur eines Segel nicht kaputt ist, können Skipper bei fast allen Beschädigungen zumindest Reparaturen ausführen, die sie weitersegeln lassen. Jeder hat normalerweise ein ganzes Set an Bord, um alle möglichen Probleme an den Segeln angehen zu können: Vorgefertigte, bereits mit Klebstoffen versehene Verstärkungen und vorgefertigte Tuchstücke. Neben den eher selten benutzten Näh-Werkzeugen finden sich hier vor allem aber spezielle Klebstoffe, die auch bei Feuchtigkeit kleben und größere Reparaturen ermöglichen. Das mag allerdings kaum jemand, denn man kann sich vorstellen, dass es sehr schwierig ist, in der engen, feuchten Umgebung der IMOCAs zu arbeiten. Denn das muss bei jedem Seegang draußen an Deck gemacht werden, weil einige Segel schlicht zu groß sind, um sie nach innen zu schaffen.“

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Wir wünschen Oliver Heer und allen Skippern der Vendée Globe eine schnelle, sichere Fahrt!

Gildas, vielen Dank auch an Dich für diese interessanten Einblicke in die Segel-Thematik bei der Vendée Globe! Sie sehen: Unsere QUANTUM SAILS-Experten kümmern sich genauso intensiv und persönlich um die Vendée Globe-Skipper wie um Sie: Unsere Kunden. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß und Spannung bei der zweiten Hälfte des diesjährigen, zehnten Vendée Globe – und „unseren“ beiden QUANTUM-Skippern natürlich besonders viel „bon vent“!

LINKS:

Die Vendée Globe in Zahlen:

Strecke 24.300 Seemeilen / 45.000 km

Rekordzeit: 74 Tage, 3 Stunden, 35 Minuten

40 Teilnehmer

by Lars Reisberg Lars Reisberg

AWA-SEGEL UND GENNAKER: MIT DEM JUBILÄUMS-VOUCHER SPAREN

Jetzt bestellen, 15% mit dem Jubiläums-Voucher sparen und pünktlich zur neuen Saison geliefert!

Weihnachten steht vor der Tür und als leidenschaftlicher Segler gibt es sicher durchaus noch das eine oder andere Ausrüstungsteil auf Ihrer Liste, das sich gut unter dem Weihnachtsbaum machen würde?

Anlässlich der am 18. Januar 2025 startenden Weltleitmesse für den Wassersport haben wir Ihnen vor 2 Wochen schon ein tolles Angebot mit dem Segel-Wintercheck von unseren Profis gemacht – dieses gilt noch immer. Wenn Ihre Standardbesegelung schadenfrei und gut gelagert diesen Service nicht braucht: Wie wäre es, wenn Sie sich zur neuen Saison ein hochwertiges Leichtwindsegel gönnen?

Und weil Sven Krause im Januar seit bereits 15 Jahren (!) für Quantum Sails in Deutschland tätig ist, möchten wir das mit Ihnen feiern. Es war im Januar 2010, als Sven die Nachfolge von Hein Kersken angetreten und bei QUANTUM SAILS Germany angefangen hat. 15 Jahre sind uns 15% Rabatt für Ihren neuen Gennaker oder AWA-Segel wert!

IHR GUTSCHEIN:

Mit dem Code AWA15SK offeriert QUANTUM SAILS Flensburg auf jeden Gennaker oder AWA-Segel, das bis 26. Januar 2025 bestellt wird, 15% Rabatt. Auf den gesamten Auftrag!

Hier Ihren Beratungstermin vereinbaren:

Unser Angebot:

Auf der kommenden BOOT Düsseldorf zeigen wir an unserem Stand die verschiedenen Gennaker-Gewebe und Code-0 Laminate, sowie Furling- und Bergeschlauch-Technologien. Wir können Ihnen die Systeme live vorführen und Sie individuell beraten. Kommen Sie gern vorbei: Halle 10 G60

DIE VORTEILE DER LEICHTWINDSEGEL

Sie haben sicher schon von den tollen Möglichkeiten der Leichtwindsegel gehört – vielleicht ist Ihnen beim Sommertörn auch schon das eine oder andere Schiff einfach davongesegelt? Das nämlich ist die Stärke dieser Segel: Selbst bei leichtestem Wind können Sie mit einem Gennaker oder Code 0 flott unterwegs sein, in vielen Situationen sogar annähernd so schnell wie der wahre Wind segeln!

Gennaker von QUANTUM SAILS
Ein Gennaker bringt Segelspaß

Design, leichtes aber dehnungsfestes Material und die Optimierung der einzelnen Segel für bestimmte Windwinkel-Bereiche (daher auch die Bezeichnung AWA-Sails) wird bei modernen Leichtwindsegeln kombiniert mit einfachster Bedienung. Spezialsegel nur für Profis? Mitnichten! Heutzutage gehören Code 0s bei vielen Großserien-Booten zur werftseitigen Ausrüstung. Die tragen dann oft phantasievolle Namen, sind aber auch Code Zeros bzw. AWA-Segel. Dank moderner Furling-Systeme können diese Segel schnell und sicher aus- und eingerollt werden.

Code0-Code Zero-G0-Salona-Yacht
Ein AWA 60 oder Code 0 ist das perfekte Reaching-Segel.

Schneller segeln bringt Sie früher ans Ziel – oder macht weiter entfernte Locations erreichbar. Gerade in der schönen Urlaubszeit im Sommer, die Wind-arm sein kann, sind es vor allem die Urlaubs-Segler, die von dieser Technologie profitieren. Weniger Stress und dabei mehr Glück: Denn wo andere stundenlang monoton motoren müssen, können Sie dank Leichtwindsegel flott dahingleiten. Und Spaß bringt es auch noch! Letztlich kann man sagen, dass die Frage „ob“ man ein Leichtwindsegel an Bord haben sollte, keine ist. Denn die Antwort ist: „Selbstverständlich, ja!“

WELCHER IST DER RICHTIGE FÜR MICH: CODE 0 ODER GENNAKER?

Ein Segel als „Eierlegendewollmilchsau“ oder „Jack of all trades“, das den gesamten Windbereich abdeckt, gibt es leider nicht. Und tatsächlich ist häufig eine Kombination aus Vorwind-Gennaker und Amwind-Code 0 die optimale Kombination. Abhängig vom Riggtyp und den vorhandenen Segeln empfehlen wir die folgenden Gennaker und ggf. AWA-Segel für die verschiedenen Takelungsarten:

Top-Rigger / überlappende Vorsegel:

  • A2-Gennaker („Runner“)
  • A3-Gennaker („Reacher“) oder AWA80

Partial-Rigg / Fractional / 9/10 mit wenig überlappenden Vorsegeln oder SW-Fock

  • A2-Gennaker
  • AWA 40 oder AWA 60

A2, A3, A…WIE BITTE? DIE SEGELDEFINITIONEN:

A2 Gennaker

Die reinste Vorwind-Freude! Der A2 ist Ihr Segel für die schönsten Segeltage: Maximal tiefe Kurse, maximale Fläche, maximal stabiler Stand! Der A2-Gennaker ist optimal auf allen Kursen von 110 bis 165 Grad Windwinkel TWA, im unteren Windbereich können Sie Ihren A2 aber auch bis 80° scheinbarer Wind (AWA) fahren – also recht spitz. Das lange Vorliek, die große Mittelbreite und die vertikale Profilierung stellen sicher, dass der A2 auf allen Kursen stabil fliegt und ganz einfach zu trimmen ist.

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A3 Gennaker

Der A3-Gennaker ist ein robuster „Allrounder“ mit Schwerpunkt auf Halbwind- und spitzere Kurse. Robust und vielseitig! Leider macht ein A3 vor dem (Leicht-)Wind nicht so viel Freude wie sein großer Bruder A2. Das Vorliek des A3 ist vergleichsweise kurz, es fehlt Mittelbreite und deshalb projiziert der A3 nur wenig nach Luv. Dennoch: Wenn es lediglich ein Vorwind-und Reaching-Segel an Bord geben soll, dann wäre der A3 der beste aller Kompromisse!

A3-Cruising-Gennaker

Apropos:  Warum ein massgeschneiderter Quantum-Gennaker statt eines Standard-Segels?

Im Internet findet man zahlreiche vermeintlich tolle und billige Angebote – natürlich auch für Segel. Auch standardisierte Gennaker werden für vergleichsweise kleines Geld angeboten. Dabei ist zu bedenken:

  • Es handelt sich um 0815-Standard-Geometrien. Passt das exakt zu Ihrem Rigg und Holepunkt? Das wäre echter Zufall.
  • Gennaker funktionieren nur, wenn sie perfekt profiliert sind. Trifft das auf den Regal-Gennaker zu?
  • Standard-Gennaker sind immer All Purpose- oder A3-Gennaker. Auf Vorwind-Kursen machen die nicht viel Freude. Im Gegenteil. Für die meisten Einsätze ist ein A2 das bessere Segel.
  • Selbst die kleinsten Standard-Gennaker sind aus sehr schwerem Tuch gefertigt. Weil das billiger ist. Klingt paradox, ist aber Fakt. Schwer ist zwar robust, aber fliegt so ein Segel bei Leichtwind auch gut? Wohl kaum.

Fazit: Sie bekommen, wofür Sie bezahlen. Das vermeintlich preisgünstige Segel könnte ein Backskistendauerlieger werden. Weil es nirgends richtig funktioniert. Investieren Sie lieber in ein maßgeschneidertes Segel aus dem optimalen Tuch, dass perfekt zu Ihrem Schiff und Ihrem Segelstil passt. Es lohnt sich mit Sicherheit!

Neu definiert: AWA-Segel

„Code Zero“ oder „Code Sails“ sind unserer Meinung nach weit gefasste Begriffe. Genau wie „Genua“ als Begriff für überlappende Vorsegel. Wir haben deshalb drei Code-Segeltypen für Cruiser entwickelt, die nach dem jeweiligen scheinbaren Windwinkel als Einsatzschwerpunkt bezeichnet werden. Schließlich ist das die Art, wie wir tatsächlich segeln! 

Zu wahren „Meilenfressern“ werden alle Quantum-AWA-Segel auf spitzen Reaching- und Halbwind-Kursen bei Mittelwind – so lange Ihr Boot es trägt und die Crew Freude daran hat!

AWA 40 (Code 0)

Der AWA 40 oder klassische Cruising-Code 0 ist für Amwind- und spitze Reaching-Kurse im unteren Windbereich optimiert. Das Segel sieht aus wie ein übergroße Genua, ist aber viel leichter gebaut und voller profiliert.

Dazu ist der AWA 40 meist mit einem eigenen Vorstag (das „Anti-Torsional-Cable“) ausgerüstet und funktioniert bestens zwischen 40 und 100 Grad AWA.

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AWA 60

Der beste Mix aus AWA 40 und AWA 80 für Schiffe mit kleinen Vorsegeln.

Der AWA 60 ist optimal für die schönen Kurse von 60 bis 120° AWA, bei denen Schiffe mit kleiner Rollfock oder Selbstwendefock ohne AWA-Segel deutlich untermotorisiert sind.

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AWA 80

Dank größerer Mittelbreite, größerer Fläche und tieferen Profils ist der AWA 80 die Reaching-Rakete unter den AWA-Segeln.

Je nach Windstärke funktioniert er am besten von 70 bis 140° AWA. Und hat damit einen ähnlichen Einsatzbereich wie ein A3-Gennaker.

Das Handling ist aber bedeutend einfacher: Mit Anti-Torsionskabel im Vorliek und Endlos-Leinen-Furler kann der AWA 80 wie alle AWA-Segel sicher und bequem aus dem Cockpit bedient werden.

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Jedes dieser AWA-Segel ist mit einem herkömmlichen Anti-Torsionskabel oder als Cableless-XC-Segel mit der Structured Luff-Technologie  erhältlich.

FAZIT: Sie haben jetzt einen ersten Überblick. Dennoch gibt es eine Menge zu bedenken und abzuwägen. Ihr Quantum Sails-Experte kennt alle Optionen und wir mit Ihnen die beste Lösung für Ihr Schiff und Ihren Segelstil erarbeiten!

SEGELBERATUNG BEI QUANTUM SAILS:

 

  • Ermittlung Ihres Bedarfs nach Einsatzrahmen des Segels
  • Genaues Aufmaß an Bord Ihres Bootes für die Maßanfertigung
  • Auswahl der passenden Bergevorrichtung
  • Auf Wunsch Installation und praktische Einweisung bei Ihnen an Bord
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„Genau abgestimmt auf Ihr Boot und den Einsatzbereich planen wir Ihr Leichtwindsegel so, dass es optimal zu Ihnen passt.“

SEGELHANDLING - MEHR SEGELSPASS FÜR DIE GANZE FAMILIEN-CREW!

Es ist immer ein großes Hallo an Bord, wenn die riesige, bunte Blase des Gennakers – natürlich in Ihren Lieblingsfarben ausgewählt – majestätisch aufgeht. Quantum-Cruising-Gennaker sind einfach zu bedienen und besonders einfach zu trimmen: Sie können die Schot aus der Hand fahren, so haben zum Beispiel Ihre Kinder Spaß am aktiven Segeltrimm. Oder aber Sie überlassen Schiff und Gennaker Ihrem Autopiloten: Dank der perfekten Segelprofilierung fahren Sie stundenlang mit Höchstgeschwindigkeit dem nächsten Wegpunkt entgegen – und Sie können die Reise noch mehr geniessen!

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Gennakersegeln mit der ganzen Familie

GENNAKER - BERGESCHLAUCH ODER TOPDOWN-FURLING?

Das Vorurteil, dass Code 0, Gennaker & Co nur etwas für „Profis“ seien, ist falsch. Gänzlich unbegründet ist die Angst vor der großen Segelfläche und dem Handling. AWA-Segel und Gennaker sind generell einfach zu bedienen – probieren Sie es zunächst bei 6 bis 10 Knoten Brise und steigern Sie sich dann.

Auf kleinen Yachten mit Gennaker-Flächen bis 60qm ist es möglich und machbar, den Gennaker aus der Gennaker-Tasche auf dem Vorschiff zu setzen und in das Cockpit zu bergen. Das erfordert aber etwas Übung und für die meisten Crews mindestens zwei paar Hände an Deck. Sollte Ihr Schiff größer sein sind die folgenden Systeme für die Bedienung von Gennakern interessant und sinnvoll:

… MIT BERGESCHLAUCH

  • Einfache Bedienung auf dem Vordeck
  • Kaum Fehlerquellen
  • Hohe ATN-Qualität Made in USA
  • stabiler Trichter aus GFK
  • Separater Tunnel für Aufholleine
  • Inkl. Gennaker-Tasche
Gennanker-Bergeschlauch-Snuffer-ATN
Gennaker mit ATN-Bergeschlauch

… MIT TOPDOWN FURLING

  • Bequeme & sichere Bedienung vom Cockpit aus
  • Sehr geringer Querschnitt des gerollten Segels, kaum Angriffsfläche für Wind
  • Geringes Packmaß unter Deck
  • Gennaker-Tasche
  • elektrisches oder hydraulisches Furling möglich
Topdown-Furling Vorrichtung
Topdown-Furling Vorrichtung

Beide Systeme haben ihre eingefleischten Fans und, wie immer, Vor- und Nachteile. Topdown-Furling-Systeme brauchen etwas Platz, also ggf. einen Bugspriet. Ihr Segelmacher wird im persönlichen Gespräch und im Zweifel beim Check vor Ort auf Ihrem Boot die optimale Lösung finden.

AWA-Segel und Code 0-Furling

Wir haben bereits mehrfach die AT- oder Anti-Torsionskabel im Vorliek von AWA- und Code-Segeln erwähnt. Die nehmen zum einen die Lasten auf und kontrollieren den Vorliekdurchhang. Diese speziellen steifen Leinen machen das Furlen der Segel erst möglich. Die AT-Kabel sind besonders Dehnungs- und Torsions-fest konstruiert. Deckseitig wird daran eine Rollanlage mit Endlosleine befestigt, am Segelkopf ein kleiner Topwirbel. Die Endlosleine kann bis in das Cockpit geführt und von dort bedient werden. Einige Hersteller bieten bereits so genannte Rücklaufsperren an. Die erleichtern die Bedienung und verhindern das ungewollte Abrollen von Code 0 oder AWA-Segel. Quantum Sails bietet die Systeme aller namhaften Hersteller an: Bartels, Facnor, Profurl, Karver – um hier nur die bekanntesten zu nennen.

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Ein Code 0 erhöht den Segelspaß

Für größere Yachten und Langfahrtsegler ist interessant, dass alle AWA-Segel auch mit einem UV-Schutz wie Rollgenua oder Rollfock ausgestattet werden können. Das gerollte Segel kann dann nahezu beliebig lange angeschlagen bleiben. Lediglich bei Starkwind gebietet es die gute Seemannschaft, das Segel zu bergen und sicher zu verstauen.

SIND CABLELESS-CODE 0 DIE ZUKUNFT?

Aus dem Regatta-Bereich kommen wie so oft Impulse, die auch für den Cruising-Markt interessant sind. Die Cableless-Technologie ist eine solche Entwicklung. Wie der Name es andeutet verzichtet ein Cableless Code 0 auf das Anti-Torsionskabel im Vorliek. Stattdessen übernehmen Fasern oder Bahnen mit höherer Festigkeit als im achteren Bereich des Segels und eine spezielle Geometrie die Rolle des Vorliekkabels. 

Die Vorteile dieser Konstruktion:

  • ein Segel mit einem breiteren Einsatzbereich, das vor allem auf raumeren Kursen besser performt als ein Kabel-Code 0
  • geringere Lasten an Hals und Kopf des Segels
  • einfacheres Packen des gerollten Segels
  • leichteres Segel mit geringerem Packmaß

Wir wollen aber auch die Nachteile nicht verschweigen: Ein Cableless-Segel …

  • erfordert aufmerksameres Trimmen
  • kann bei Welle nicht so hoch am Wind fahren
  • kann im oberen Drittel nicht so eng gerollt werden wie das vergleichbare Segel mit AT-Kabel – das Segel muss also sehr bald geborgen werden

STEIGEN SIE JETZT EIN: WERDEN SIE AWA-SEGLER!

Egal, wie alt oder neu Ihr Boot ist, ein dezidiertes Leichtwindsegel ist immer eine Bereicherung für Ihren Segeltörn. Ob mehr Spaß bei Leichtwind oder schnelleres Ankommen beim Sommertörn, ob Heureka-Momente beim Segeltrimm oder die Erschließung sonst zu weit entfernter Segelziele durch höhere Etmale: Code 0, AWA40, 60 oder 80 und Gennaker sind die Booster für jeden Segler!

Cableless-Codezero-Quantum

Ihr AWA-Segel-Voucher bis 26. Januar 2025

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by Sven Krause Sven Krause

dpi-Werte in Segeltuchen

dpi - das Maß aller Dinge?

In vielen Angeboten und Spezifikationen von Hightech-Segeln findet man Werte, die mit „dpi“ gekennzeichnet sind. Googelt man „dpi“ findet man zahlreiche Definitionen, die mit Fotografie und Drucktechnik zu tun haben. Aber kaum etwas zum Thema Segeltuch oder Textilien. Was also bedeutet „dpi“ für Segeltuche und Segel?

Das Kürzel „dpi“ steht in der Welt der Tuchhersteller, Segeldesigner und Segelmacher für „Denier pro Inch“. Dabei bezeichnet „Denier“ eine alte französische Maßeinheit für Fadengewicht. 1000 den oder Denier bedeutet: Dieses Garn wiegt 1000 Gramm auf einer Länge von 9000 Meter, also neun Kilometer Länge. Die aus heutiger Sicht merkwürdige Einheit ist in der großen Zeit der Seidenweber entstanden: Um 1 Gramm Seidenfaden zu haben, brauchte es einen etwa 9000m langen Faden – Voila! Heute gibt es in der dezimalen Welt analog hierzu das aktuellere dtex-Fadengewicht (Dezitex). 1000 dtex bedeuten, dass dieses Garn 1000g pro 10.000m Fadenlänge wiegt. Den und dtex sind also Angaben zur Masse eines Garns.

Viele Entwicklungen im Bereich der Hightech-Segeltuche wurden in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts in den USA entwickelt. Dort war das Dezimal-System leider noch nicht angekommen. Wir müssen deshalb bis heute mit dem ungewohnten Denier arbeiten. Und Inch bzw. Zoll.

dpi- in Segeltuch-Fusion-M-triradial-Segel
In modernen Segeln entscheiden Faserart, Faseranteil und Faserorientierung über Festigkeit und Profiltreue eines Segels.
Faserenden, Fasergewicht und Tuchbreite

Der Teil „pro Inch“ definiert, auf welcher Breite des Tuches die Fasern gezählt werden. Ein Inch oder Zoll sind 25,4 Millimeter. Auf einem Abschnitt dieser Breite werden alle Faserenden gezählt. Kennt man das Fasergewicht, kann man die Faserdichte „dpi“ errechnen: 10 Faserenden mit jeweils 1000 den Fadengewicht auf einer Zählbreite von 25,4mm ergeben also 10.000 dpi. 

Was sagt das aber über die Belastbarkeit des Tuches oder dessen Reißfestigkeit? Jede Faser hat eine bestimmte Reißfestigkeit und ein E-Modul. Das E-Modul beschreibt die Dehnungsfestigkeit von Materialien. Wenn bekannt ist, wie viel Material einer bestimmten Sorte vorhanden ist, kann man Dehnungsfestigeit und Reißfestigkeit rechnerisch bestimmen.

Natürlich haben Polyester, Aramid, Carbon oder UPE, um die gängigsten Hauptfamilien der in Segeltuchen verwendeten Fasern zu nennen, sehr unterschiedliche Festigkeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Art und Weise, wie diese Fasern verarbeitet und im fertigen Segeltuch eingebettet sind einen riesengroßen Einfluss auf die tatsächlichen Eigenschaften des fertigen Segeltuches hat. Und auf dessen Lebensdauer im realen Bordleben!

Segeltuch-dpi-Wert
Beispiel CZ30-Laminat für Code Zeros: 4 Enden mit je 1.100 den auf einer Breite von 25,4mm = 4.400 dpi Faserdichte. In diesem Fall Technora Black.
dpi als Anhaltspunkt für Segeltuchfestigkeit

Der dpi-Wert eines Tuches ist ein guter Anhaltspunkt für einen erfahrenen Segelmacher oder Segeldesigner, um das richtige Tuch in Abhängigkeit von

  • Schiffstyp und -größe (Jolle, Kielboot, Monohull, Mehrrumpfboot etc.)
  • Segeltyp (Großsegel, Genua oder Jib 1, 2 oder 3 usw.)
  • und Einsatz (Inshore, Offshore usw.)

für triradial geschnittene Fahrtensegel oder triradiale Regattasegel zu bestimmen. Auch für Hightech-Membransegel kalkuliert jeder Anbieter den angemessenen dpi-Wert.

Bei Segeln, die aus so genannter Rollenware als Crosscut- oder Triradial-Segel gefertigt werden, kann man über den dpi-Wert des verwendeten Tuches also Vergleiche anstellen. Für alle Arten von so genannten Hightech-Membran-Segeln, zu denen auch Quantums Fusion M zählt, ist der Vergleich von dpi-Werten jedoch nicht möglich. Warum ist das so? Anders als in Segeltuchen, die Segelmacher von den bekannten Tuchherstellern wie Dimension-Polyant, Contender Sailcloth, Challenge Sailcloth oder Bainbridge beziehen, ist die Faserdichte in Membransegeln an jeder Stelle eines fertigen Segels unterschiedlich. Es gibt in diesem „Custom-Laminaten“  wegen der Lastorientierung aller Fasern keine parallelen Fasernverläufe. In Schot, Kopf oder Hals eines Segels ist die Faserkonzentration deshalb besonders hoch, während in der Mitte des Achterlieks oder des Vorlieks die Faserdichte vergleichsweise gering ist. Man kann die Faserdichte für Hightech-Segel wie Fusion M also nur lokal definieren. 

Dpi ist nicht gleich dpi!

Jeder Segelhersteller hat für sich eine eigene dpi-Definition bestimmt. Es wird mal an einer bestimmten Stelle am Achterliek oberhalb der Schotecke gemessen, andere bestimmen dpi in der Mitte des Achterlieks, wieder andere messen die Faserdichte an drei Punkten im Segel und berechnen den Durchschnitt dieser drei Werte. Einen Industriestandard oder ein DIN-Norm gibt es leider nicht! Das bedeutet: Ein Vergleich von dpi-Angaben zwischen verschiedenen Segelmachern ist nicht möglich. Es ist nicht sicher, ob man Äpfel und Birnen vergleicht.

Als Segler oder Kunde muss man dennoch keine Bedenken haben: Alle großen Segelmacher haben die Berechnung der erforderlichen Faserdichte und Festigkeit für ihr Produkt im Griff, so dass sichergestellt ist, dass die Segel fit für den Einsatz sind und so lange halten, wie sie sollen. Bei Quantum Sails haben wir dafür iQ-Technology entwickelt – das ist ein integriertes Design-Paket vom 3d-Segeldesign bis zu FEA- und CFD-Simulation. Grandprix-Crews haben andere Erwartungen als Cruiser-Racer. Die einen kämpfen um jedes Gramm und sind im Zweifel bereit, dafür Lebensdauer zu opfern. Die anderen legen größeren Wert auf Haltbarkeit und Nutzungsdauer. Gute, technisch versierte Segelmacher können das einschätzen, Sie entsprechend beraten und werden Ihr neues Segel entsprechend designen!

Quantum-Sails-Grosssegel-Triradial-dpi-Faserdichte
In einem triradialen Segel ist die dpi-Bestimmung möglich, weil vorgefertigte Segeltuche verwendet werden, so genannte Rollenware.
Quantum Sails-eco Serie-Fusion M
In einem Fusion M-Segel ist der dpi-Wert an jeder Stelle des Segels unterschiedlich.
Quantum-Fusion-Membransegel-hohe-dpi-Faserkonzentration
Auschnitt aus einem Fusion M-Segel.
by Quantum News Team Quantum News Team

ecoSeries – Nachhaltigkeit im Segelsport

Segeltuch aus recyceltem Polyester

Bereits zur Düsseldorfer boot 2023 hat Quantum Sails mit der EcoSerie eine Reihe von gewebten und laminierten Segeltuchen für umweltbewusste Fahrtensegler vorgestellt, die ganz oder zum Teil aus recyceltem Polyester produziert sind.

In unserem Artikel zu dieser Produktreihe finden Sie die relevanten Informationen.

Quantum-eco-sail-Logo
Diese Logo kennzeichnet Quantum Segel der EcoSerie.
by Quantum News Team Quantum News Team

XRP Ultra Aramid Black

Neues Laminat-Tuch für tri-radiale Racing-Segel!

Quantum Sails stellt mit dem neuen XRP Ultra Aramid Black ein neues Laminattuch vor. Es wird exklusiv für Quantum Sails produziert und wird ausschließlich für Quantum-Segel verarbeitet. Mit schwarzen Film-Oberflächen und einer Faserkombination aus hochfesten Aramid- und UPE-Fasern ist es in erster Linie für Regattasegler konzipiert. Die Konstruktion der Segel ist tri-radial. XRP Ultra Aramid Black ist damit ein erstklassiges Tuch für kleine und mittlere Yachten bis etwa 40 Fuss mit Club-Racing-Ambitionen.

Die Kombination von Aramid- und UPE-Fasern in der Kettrichtung des Tuches garantiert gleichzeitig maximale Profiltreue und lange Lebensdauer: UPE kennt keine Schwächung durch wiederholtes Knicken, während das hohe E-Modul der Aramid-Fasern für maximale Dehnungsfestigkeit sorgt.

Wie alle XRP-Qualitäten zeichnet sich auch XRP Ultra Aramid Black durch eine ungewöhnlich hohe Dichte von X-Ply-Fasern in der Querrichtung des Tuches aus. Diese sind im Winkel von 60° angeordnet und verleihen allen XRP-Laminaten anhaltende Profiltreue und überlegene Lebensdauer.

QuantumSails-Triradial-Regattasegel-XRP-Ultra Aramid-Black
Eine X-302 unter Großsegel und Genua aus XRP Ultra Aramid Black.

Die schwarzen Polyester-Oberflächen (Folie oder „Mylar“) schützen die eingebetteten Fasern vor schädigender UV-Strahlung. Der Look von XRP Ultra Aramid Black ist nicht nur eine Imitation der aktuell durchgehend schwarzen Grandprix-Segelmaterialien wie Fusion M, sondern bietet auch handfeste technische Vorteile!

Wie die anderen XRP-Tuche sind auch im XRP Ultra Aramid Black einige Komponenten aus recyceltem Material verarbeitet: Die recycelten RUV-PET-Folien weisen dabei eine bessere UV-Beständigkeit als herkömmliche PET-Filme auf. Die verwendeten Kleber sind VOC-frei, d.h. wir verzichten bei der Herstellung auf den Einsatz Umwelt-schädigender Lösungsmittel.

Quantum-Sails-XRP-Ultra-Aramid-Black
XRP Ultra Amarid Black - Performance in Schwarz für Yachten bis ca. 40 Fussfür

XRP Ultra Aramid Black ist in fünf verschiedenen Qualitäten von 6.000 bis 25.000 dpi erhältlich. Damit können Quantums Segeldesigner Yachten von 20 bis ca. 40 Fuss mit den optimalen Amwind-Segeln ausrüsten. Möglich sind im Tri-Radial-Design auch die so genannten Step-Down-Konstruktionen, bei denen leichtere Tuche in weniger belasteten Bereichen des Segels eingesetzt werden.

Kontaktieren Sie jetzt Ihren Quantum Sails-Experten!

Quantum-Sails-XRP-Ultra-Aramid-Black-Laminattuch
Eine Genua für eine 9 Meter-Yacht aus XRP Ultra Aramid Black.

XRP Ultra Aramid Black - Tech data

Weitere Infos zum Thema Fasern für Segeltuche, dpi etc.

Quantum-eco-sail-Logo
Alle XRP-Laminate gehören zu unserer Eco-Serie.
by Quantum News Team Quantum News Team

no-frills-sailing.com

Quantum-Segel für Lars' OMEGA 42

Yachthändler (Enjoy Yachting) und Blogger Lars Reisberg hat sich in die Linien der OMEGA 42 von Peter Norlin verliebt und läßt sich seine persönliche Traumyacht gerade bei Müritz Bootsservice bauen. 

Wie jeder Segler weiß, sind im Zuge des Baus viele Entscheidungen zu treffen. Die Wahl der Segel gehört auch dazu und ist aus Sicht jedes Seglers besonders wichtig! Lars hat sich aus Erfahrung für Quantum Sails entschieden und schreibt in seinem neuesten Blog-Artikel dazu. Lesen Sie den Artikel hier.

In Kürze wird auch eine neue Podcast-Folge von Lars und mit Quantums Sven Krause erscheinen. Die haben wir vergangene Woche in der Quantum-Loft in Flensburg aufgezeichnet.

> no-frills-sailing.com

> Lars Reisbergs Podcast-Folgen

sven Krause-Quantum Sails
Sven Krause während der Aufzeichnung der neuen Podcast-Folge.
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